Hersfelder Zeitung Online Ausgabe vom 23.08.2007  21 Uhr

Letzte Meldung: Hessen/SpVgg. sagt Spiel ab!

Bad HERSFELD. Vor dem letzte Doppelspieltag in der Bezirksoberliga stehen die Spiele des TSV Ausbach und der SG Hessen/Spvgg unter denkbar schlechten Vorzeichen. Arge personelle Nöte stellen beide Teams vor große Probleme, SG Hessen-Abteilungsleiter Michael Weppler sagte gestern Abend im letzten Moment das Spiel gegen Steinbach sogar ab. Am Sonntag in Johannesberg wollen die Hersfelder aber antreten.

Als bitterböse bezeichnet Hessen-Trainer Norbert Rickert die Situation. "Es fehlen durch Sperren und Verletzungen 13 Spieler, so können wir heute nicht antreten. Leider hat Steinbach eine Verlegung abgelehnt. Wir machen das nicht aus Spaß, denn uns gehen die Punkte und eine hohe Einnahme verlustig, dazu kommt eine Geldstrafe. Aber die Gesundheit der Spieler geht eben vor."

 

Stellungnahme des SV Steinbach hierzu:

Diese Meldung der HZ im Internet, die am späten Donnerstag Abend im Internet auftauchte, nehmen wir mit Verwunderung und Befremden zur Kenntnis.

Besonders befremdlich ist, dass Hersfelds Trainer Rickert behauptet, Steinbach habe eine Verlegung abgelehnt. Tatsache ist nämlich, dass bis jetzt kein verantwortlicher Steinbacher Vereinsvertreter überhaupt seitens Hessen Hersfeld kontaktiert wurde.

Rickert hatte am Mittwochabend lediglich SVS-Trainer Ante Markesic angerufen und ihm eine angeblich desolate Personalsituation geschildert, die eine Spielverlegung nötig mache; notfalls werde man nicht antreten, wohl aber 2 Tage später in Johannesberg.

So geht das natürlich nicht.

Beim SV Steinbach entscheidet nicht allein der Trainer über eine Spielverlegung, sondern immer noch der Vorstand und die Seniorenführung in Abstimmung mit Trainer und Mannschaft. Das ist bei anderen Vereinen wahrscheinlich nicht anders; offenbar ist Hessen Hersfeld da eine Ausnahme. Man hätte also erwarten können, dass Hessen Hersfeld den offiziellen Weg einhält.

Abgesehen davon hätten die Hersfelder wissen sollen, dass nur der Klassenleiter ein Spiel verlegen oder absetzen kann und eine Verlegung von BFW Dücker als Klassenleiter bei dem gedrängten Spielplan wenn überhaupt nur genehmigt werden kann, wenn ein Antrag mit Zustimmung des Gegners 10 Tage vor dem Spieltermin gestellt wird.

In Betracht kam da für Hersfeld so kurzfristig nur der Versuch, aus außergewöhnlichen Gründen eine Absetzung des Spiels zu erreichen. Dafür sind aber nicht wir Ansprechpartner, sondern der Klassenleiter.

Deshalb lässt sich der SV Steinbach von Hersfelds Trainer auch nicht den Schwarzen Peter in die Schuhe schieben oder den Vorwurf in der Hersfelder Presse gefallen, wir wären für die Nöte des gebeutelten Gegners sozusagen taub gewesen oder hätten es zu verantworten, dass Hessen Hersfeld jetzt Punkte kampflos an uns verliert.

Unsere Mannschaft würde gerne spielen, am liebsten gegen die stärkste Hersfelder Mannschaft und sich die Punkte redlich verdienen. Eine Wertung am grünen Tisch, die wahrscheinlich das Spiel mit 3 Punkten und 3:0 Toren für uns gibt, ist uns eher peinlich, gerade weil wir die ersten 6 Spiele alle gewonnen haben und zwar alle mit mindestens 3 Toren Abstand. Wir wissen nicht, wie das Spiel ausgegangen wäre, aber man kann vermuten, dass ein Nichtantreten kein Geschenk für uns ist.

Abgesehen davon ist ein Schelm, der Böses vermutet, weil Hersfeld jetzt schon ankündigt, 2 Tage später gegen Johannesberg antreten zu wollen. Da müssen die Hersfelder doch Hellseher sein und Wunderheiler besitzen.

Nein, da kann man schon auf den Gedanken kommen, dass sich Hersfeld gegen den SVS momentan selbst nichts ausrechnet, sodass es besser ist, sich jetzt zu schonen um dann gegen den Mitaufsteiger Johannesberg fit zu sein. Wenn es so wäre, würde es uns schon ärgern und Johannesberg würde mit Recht sauer auf uns sein, weil wir mit einer Zustimmung zu einem Spielausfall den Wettbewerb verzerrt haben. Schließlich werden die Johannesberger in ihrem Freitagsspiel gegen Hünfeld II Kräfte lassen, die Hersfeld schonen würde.

So geht das natürlich auch nicht.

Einer Personalmisere wollen wir unser Verständnis nicht versagen. Rotsperren sind hausgemacht. Verletzungen oder Krankheiten schicksalhaft. Damit muss aber jeder Verein letztlich zurechtkommen; in der BOL allemal. Auch Hersfeld hat noch eine Reservemannschaft, die A-Liga spielt. Reservemannschaft – nomen est omen.

              SV Steinbach 1920 e.V.
                   Seniorenführung
    Berthold Helmke und Hugo Kochanski

 

PS:
Nach telefonischer Rücksprache mit Klassenleiter BFW Hermann Dücker am 23.8.07 21.45 Uhr findet die Begegnung Hessen/Spvvg Hersfeld – SVS am Freitag, 24.8.07 19 Uhr statt. Die Schiedsrichter sind ebenfalls angewiesen, zu erscheinen. Eine Absetzung des Spiels hat er abgelehnt und Hessen Hersfeld Konsequenzen vor Augen geführt.

Der SVS wird deshalb ganz normal anreisen und antreten.

Berthold Helmke