Fuldaer Zeitung vom
23.10.2009 kr
Borussia:
Wie fällt die Reaktion aus?
FULDA Nach der demütigenden Schmach von Korbach ist die Spannung im Umfeld von Borussia Fulda groß: Wie wird sich die Mannschaft im Derby gegen den SV Steinbach präsentieren?
Am
Sonntag (15 Uhr) gibt es eine Antwort auf diese Frage. Einer, der sich auf die
Partie besonders freut, ist der ehemalige Steinbacher Marcel Aparicio. Für ihn
ist es das dritte Mal, dass er als Gegner auf seine Kumpels trifft. Einmal, als
Mitglied der Fuldaer Fohlenelf, verließ er den Platz als Sieger. Beim zweiten
Versuch, diesmal mit Eichenzell, zog er den kürzeren.
„Ich bin ja eigentlich total raus“, gesteht der 27-Jährige, der zunächst mit
einem Muskelfaserriss fast fünf Wochen außer Gefecht war. „Dazu habe ich vor
zwei Monaten einen neuen Job in Aschaffenburg angefangen und bin zur Freundin
nach Rodgau gezogen“, erklärt Aparicio, der deshalb zuletzt kaum im Training
der Borussia gesehen wurde. „Ich habe letzte Woche in Korbach gespielt, obwohl
ich nicht richtig fit bin. Aber wir haben nunmal
keine Alternativen“, so Aparicio, der vorher erst einmal zweistellig verloren
hatte – „mit der Steinbacher D-Jugend gegen Eiterfeld.“
Dass
er die Steinbacher mehr oder weniger Hals über Kopf verlassen hat und sich der
Borussia anschloss, begründet Aparicio mit der Person von SVS-Trainer
Ante Markesic: „Mir hat die Art und Weise nicht geschmeckt, wie er seine Leute
führt. Das passt mir einfach nicht. Ansonsten habe ich nach Steinbach aber eine richtig guten Draht – sowohl zur Mannschaft, als auch
zu den Zuschauern und Funktionären. Ich freue mich schon auf das Wiedersehen.“
Ohnehin sieht Aparicio das Spiel gegen Steinbach als idealen Zeitpunkt für die
Kehrtwende. „Derbys laufen immer anders, da ist alles drin. Vielleicht wird das
ja der Startschuss für eine kleine Serie“, hofft der Offensivspieler. Personell
ändert sich die Lage bei der Borussia kaum: Noch hofft Trainer Judmir Meta, dass wenigstens Gino
Hilfenhaus wieder in den Kader zurückkehren wird.
Fuldaer Zeitung vom 23.10.2009 kr
FULDA
Das Gastspiel des Tabellendritten Tuspo Grebenstein
beim VfL Eiterfeld ist eines aus einer ganzen Reihe an interessanten Spielen in
der Verbandsliga Nord.
Mit
Spannung erwartet wird auch der Ausgang der Regionalderbys in Petersberg (gegen
Niederaula) und Bad Soden (gegen Flieden).
VfL
Eiterfeld/SG Leimbach – Tuspo Grebenstein (Samstag,
15.30 Uhr): Die personelle Lage treibt Eiterfelds Trainer Werner Schlacher Sorgenfalten auf die Stirn. Johannes Richter ist
erst am Mittwoch aus dem Urlaub gekommen und hat genauso wenig trainiert wie
Bertram Laibach. Der ist zwar wieder fit, war aber drei Wochen nicht bei der
Mannschaft. Außerdem ist David Hugo gestern erst aus dem Krankenhaus entlassen
worden und wird ebenfalls nicht eingesetzt werden können. „Dazu kommt die
Spielpause. Erst das spielfreie Wochenende, dann der Spielausfall. Aber es
hilft alles nichts: Wir sind gegen Grebenstein gefordert und ich will sehen,
dass die Spieler endlich in den hart geführten Zweikampf gehen. Dem sind sie
zuletzt lieber ein bisschen aus dem Weg gegangen“, so der Trainer, der weiß,
was ihn gegen Grebenstein erwartet: „Das ist ein Gegner, der über die
Leidenschaft kommt. Wir müssen darauf reagieren und dagegen halten. Nur so
haben wir eine Chance.“ Sechs seiner letzten sieben Spiele hat Grebenstein
gewonnen. Die tolle Serie wurde nur durch das 0:2 gegen die Übermannschaft aus
Süsterfeld unterbrochen.
RSV Petersberg
– SG Niederaula/Hattenbach (Sonntag, 15
Uhr): Überschaubar geht es im Petersberger Training zu: Zwölf Mann hat Coach
„Kalle“ Müller derzeit dabei – darunter mit Jaksch, Schorstein und Kirsch drei Rotsünder, die gegen Niederaula
nicht spielen können. Aschenbrücker, Bub, Bittner, Vey,
Trupp, Schliemann, Hehrmann, Gaul, Thiele, Günther sind entweder verletzt, in
Urlaub, studieren oder arbeiten auswärts und können deshalb nicht zum Training
unter der Woche erscheinen. „Wir müssen jetzt sehen, dass wir noch sechs bis acht
Punkte holen, uns dann in die Winterpause retten und uns dort sammeln“, gibt
Müller die Marschroute aus.
SG Bad Soden –
Buchonia Flieden (Samstag, 15.30 Uhr): Fatih Ay und Andreas Drews kehren nur sechs Wochen nach ihrem
Wechsel als Spieler von Flieden an die Bornwiese zurück. Fehlen wird im Derby
Peter John, dessen Verletzung aus dem Petersberg-Spiel mittlerweile als
Bänderriss im Knöchel diagnostiziert wurde. „Es hat sich die letzten Wochen
angedeutet, dass es mit der Mannschaft bergauf geht. Wir spielen ordentlichen
Fußball – das ist erstmal das Wichtigste“, so Fliedens
Trainer Martin Hohmann.
SSV Sand – TSV
Lehnerz (Sonntag,
15 Uhr): „Sand ist ohne Niederlage aufgestiegen und hat in den letzten Wochen
sehr gute Ergebnisse erzielt. Alleine das knappe 0:2 gegen Regionalligist
Hessen Kassel im Pokal sagt einiges aus“, warnt TSV-Coach Rolf Gollin vor einer
zu laschen Einstellung. Zumal bei Lehnerz mit Szilagyi
(weiter auf Hochzeitsreise), Giemza (Urlaub) und Maximillian Müller (noch zwei Spiele gesperrt) neben den
altbekannten Ausfällen wichtige Leute fehlen.
Verbandsliga – Wem gelingt Wiedergutmachung? Fulda oder Steinbach?
von osthessensport.de -
Donnerstag, 22 October 2009
Fulda/Steinbach
(vg) – Wenn am Sonntag (15 Uhr) in der
Fußball-Verbandsliga Borussia Fulda und der SV Steinbach im Derby aufeinander
treffen, möchten beide Teams Wiedergutmachung betreiben: Die Borussen für die
desolate Leistung in Korbach (0:11), Steinbach für die schwache
Regionalpokalpartie gegen Flieden.
Was
die Tabelle angeht, müssen beide Mannschaften punkten: Fuldas Rückstand auf die
Nichtabstiegsplätze wächst, wobei die Borussen auch das schlechteste
Torverhältnis der Liga aufweisen. Steinbach hat dagegen auch nur vier Punkte
Polster auf den Relegationsplatz.
„Der
Abstand nach unten ist nicht groß und ich denke, dass die Jungs auch wissen,
was am Sonntag auf dem Spiel steht“, glaubt Steinbachs
Spielausschussvorsitzender Hugo Kochanski, dem die
hohe Niederlage der Borussen ebenso wie allen SVS-Verantwortlichen
überhaupt nicht gepasst hat: „Das ist für uns genauso ein Nachteil wie vor ein
paar Wochen, als Flieden direkt nach dem Trainerwechsel zu uns gekommen ist.
Fulda wird sich mit Sicherheit nicht mehr so präsentieren wie in Korbach. Aber
damit müssen wir klarkommen“, so Kochanski
In
Fulda wurde verständlicherweise in dieser Woche viel gesprochen. „Jetzt müssen
Taten folgen“, fordert Trainer Judmir Meta (Foto),
der betont: „Wir werden jetzt nach vorne schauen. Die Konzentration liegt voll
auf dem Spiel gegen Steinbach und es wird Veränderungen geben“.
Zurück
im Kader ist definitiv Leistungsträger Gino
Hilfenhaus, der vom Arzt grünes Licht für einen Einsatz bekommen hat. Ob der
Ex-Steinbacher Marcel Aparicio am Sonntag auflaufen wird, ist noch unklar: „Das
werden wir kurzfristig entscheiden. Er ist während der Woche nicht in Fulda und
kann daher nicht trainieren. Noch ist auch unklar, ob er überhaupt frei
bekommt“, so Meta.
Fußball : Verbandsliga – Steinbach dreht
schwaches Spiel in Fulda dank Last-Minute-Toren
von osthessensport.de
- Sonntag, 25 October
2009
Fulda
(vg) – Ein verrücktes, wenn auch schwaches
Fußball-Verbandsliga-Spiel erlebten am Sonntag rund 300 Zuschauer in der
Fuldaer Johannisau: Dank zwei Toren in der
Schlussphase, unter anderem durch den Ex-Borussen Christoph Neidhardt, siegte
der SV Steinbach im Osthessenderby mit 2:1 (0:1).
„Das
war mal wieder eine bittere Erfahrung. Die Leistung von uns war eigentlich
nahezu perfekt, wir waren über 90 Minuten spielbestimmend
– und dann diese zwei individuellen Fehler. Aber darauf lässt sich aufbauen“,
zog Fuldas Trainer Judmir Meta ein bitteres Fazit.
Auf der Gegenseite wurde der Siegestreffer zwar zunächst bejubelt, doch nach
dem Abpfiff war den Steinbachern bewusst, dass sie haarscharf an einer Blamage
vorbeigeschrammt waren.
Trainer
Ante Markesic war bereits in der ersten Hälfte bedient und handelte auch
direkt: Die schwache Anfangsphase ging an Fulda, wobei Torchancen Mangelware
blieben. Dann kam es am Steinbacher Strafraumeck zu einer strittigen Situation:
Youngster Mario Vogt hatte gegen Nderim
Fetahu den Ball verloren und stoppte diesen durch ein
Foul. Während SVS-Zuschauer dieses außerhalb des
16ers gesehen haben wollen, entschied Schiedsrichter Henrik Elkenhans
(Witzenhausen) auf Elfmeter für Fulda.Und es trat der
Ex-Steinbacher Marcel Aparicio, der erst im Sommer aus Steinbach nach Fulda
zurückkehrt war, zum Strafstoß an und verwandelte zur Borussenführung. Vogt
wurde ausgewechselt, für ihn kam der Ex-Fuldaer Christoph Neidhardt, der später
noch in Erscheinung treten sollte.
„Es
kann wirklich nur noch besser werden, das war desolat“, ärgerte sich Steinbachs
Spielausschussvorsitzender Hugo Kochanski in der
Pause während Fuldas Betreuer Stefan Wenzel schon eine Vorahnung hatte:
„Eigentlich ging die erste Halbzeit klar an uns. Aber ich traue dem Frieden
noch nicht so ganz“.
Und
Wenzel sollte zum Übel der Borussen Recht behalten: Steinbach kam druckvoller
aus der Kabine und hatte in der 52. Minute die große Chance zum Ausgleich: Nach
einer Flanke von Romeo Schäfer setzte Florian Münkel einen Kopfball an den
Pfosten. Doch die dickste Gelegenheit vergab schließlich der eingewechselte
Sebastian Möller, der für neuen Schwung sorgte: Borussentorhüter Dennis Hohmann
verkürzte gegen den allein auf ihn zueilenden Stürmer geschickt den Winkel und
parierte glänzend. Fulda versuchte nun, über Konter und Standards zum Erfolg zu kommen, doch es fehlte die Durchschlagskraft.
Da
Steinbach jedoch auch wieder einen Gang zurückschaltete, schnupperten die
Borussen fünf Minuten lang an drei Punkten. Und da passierte es: Im Laufduell
foulte Oliver Müller Steinbachs Möller und zum zweiten Mal entschied der
Unparteiische auf Elfmeter: Petr Paliatka verwandelte und allen SVS-Verantwortlichen fiel ein Stein vom Herzen. Nun
überschlugen sich die Ereignisse, denn Fulda hatte nach einem Freistoß durch
einen Kopfball von Markus Bloß die Gelegenheit zum 2:1, die Steinbachs Keeper
Daniel Werner klären konnte. So schlug in der 89. Minute die Stunde von
Neidhardt, der mit einem Kopfball ins lange Ecke zum
2:1 für Steinbach traf. Minutenlang saßen die Borussen nach dieser bitteren
Pleite noch auf dem Stadionrasen. „Aber ich kann meinen jungen Spielern keinen
Vorwurf machen“, so Meta.
Borussia
Fulda: Hohmann, O. Müller, Simonovski
(58. Duga), Hilfenhaus,Bloß,
Lamp, Ulugünes, Lehmann, Anli (86. Hasic), Aparicio (75. Jäpel), Fetahu.
Steinbach:
Werner; Kiel, Terentew, Ziegler, Weber, Schäfer, Fladung (59. Möller), Masic
(46. Straub), Münkel, Paliatka, Vogt (37. Neidhardt).
Schiedsrichter: Henrik Elkenhans
(Witzenhausen)
Tore:
1:0 Marcel Aparicio (29., Foulelfmeter), 1:1 Petr Paliatka (85., Foulelfmeter),
1:2 Christoph Neidhardt (89.)
Zuschauer:
300
Fuldaer Zeitung vom 26.10.2009 Von Ralph Kraus
Dann
schlugen die Gäste zu und gewannen ein Spiel, das mit Verbandsligafußball nicht
viel zu tun hatte, doch noch mit 2:1 (0:1).
„Wir sind dem Teufel in
letzter Minute von der Schippe gesprungen“, fasste Steinbachs Vorstandsmitglied
Berthold Helmke das Geschehen in einem Satz zusammen. Sein Team zeigte dabei 45
Minuten lang eine derart desolate Leistung, dass Trainer Ante Markesic für
seine Pausenansprache ganze zwei Minuten benötigte. „Was ich gesagt habe, ist
nichts für die Zeitung“, sagte Markesic vielsagend.
In dieser ersten Halbzeit
war Borussia klar besser und zeigte die von den Funktionären geforderte
Trotzreaktion. Das Problem: Weder Vorstand Heinz Straeter,
noch der sportliche Leiter Jürgen Kreß oder
Aufsichtsratmitglied Thomas Dreifürst waren im Stadion, um sich persönlich ein
Bild zu machen.
Kurioser Elfmeter
So verpassten sie einen
kuriosen Elfmeter, als Mario Vogt Nderim Fetahu völlig unnötig beim Herauslaufen aus dem Strafraum
foulte. Ausgerechnet der Ex-Steinbacher Marcel Aparicio machte das 1:0 für die
Borussia, das nach der ersten Hälfte auch völlig in Ordnung ging.
Die kurze, aber knackige
Standpauke von Ante Markesic verfehlte ihre Wirkung nicht. In Halbzeit zwei (ab
der 60. Minute mit vier Stürmern) machte Steinbach viel mehr Druck. Nicht nur
bei Münkels Pfosten-Kopfball (62.) deutete sich der
Ausgleich an. Jetzt zeigte sich auch mehr und mehr das ganze Dilemma bei der
Borussia, als beispielsweise Anil Ulugünes
die dicke Konterchance zum 2:0 kläglich vertendelte.
Je länger das Spiel dauerte, umso so schwächer wurde Fulda.
Und so kam es gegen Ende,
wie es die meisten der nur 180 Zuschauer hatten kommen sehen – Steinbach drehte
das Spiel per Elfmeter. Unglaublich, wie dilettantisch Oliver Müller Sebastian
Möller am Trikot zu Boden riss, obwohl Markus Bloß zumKlären
bereit stand. „Der Junge ist 18 Jahre. Es ist bitter, aber das passiert nunmal“, kam sofort das Schutzschild von Judmir Meta. Nachdem Bloß dann bei zwei guten
Kopfballchancen (85., 86.) Pech hatte, holte Steinbach zum entscheidenden
Schlag aus, als der Ex-Fuldaer Neidhardt auf Flanke von Paliatka das 1:2 per
Kopf machte und nachher zugab: „Das ist schon ein bisschen Genugtuung für
mich.“
Fulda: Hohmann; Fetahu,
Müller, Bloß, Simanovski (60. Duga),
Lamp, Hilfenhaus, Aparicio (74. Jäpel),
Ulugünes, Anli (86. Hasic).
Steinbach: Werner; Kiel, Ziegler, Weber,
Terentew, Schäfer, Masic (46. Straub), Fladung (60. Möller), Vogt (37.
Neidhardt), Paliatka, Münkel.
Schiedsrichter: Hendrik Elkenhans
(Witzenhausen). Zuschauer: 180. Tore: 1:0 Marcel Aparicio (28., FE), 1:1 Petr Paliatka
(84., FE), 1:2 Christoph Neidhardt (88.).
Fuldaer Zeitung vom 27.10.2009 Von Thomas Bertz
Der Mond,
sonst ein gerne genommenes Argument für Absurditäten, war es jedenfalls nicht.
Vollmond ist erst wieder am 2. November. Allein elf Platzverweise gab es in der
Kreisoberliga Mitte. Doch es waren vor allem die Trainer, die für die
Schlagzeilen sorgten.
Da war in der Verbandsliga zum Beispiel Ante Markesic.
Der Steinbacher brauchte beim Derby gegen Borussia Fulda gerade einmal zwei
Minuten für seine Halbzeitansprache. Ungewöhnlich, aber erfolgreich: Denn in
der Schlussphase verschenkte Borussia wieder einmal einen Sieg. Vielleicht
sollte Judmir Meta doch einmal über
Konditionstraining nachdenken …
Und was ist mit Tee?
Die Aktion des Spieltags,
vermutlich aber des Jahres, wenn nicht gar des Jahrhunderts lieferte Matthias Zans ab. Der Trainer von Gruppenligist TSV Rothemann ging
zur Halbzeitansprache nicht direkt in die Kabine. Beim Stand von 0:3 gegen
Hofbieber steuerte er das Kuchenbuffet an – und orderte elf Stücke, die er
prompt seinem Team servierte. „Dann könnt ihr mit dem Kaffeekränzchen in Ruhe
weitermachen“, gab er dem verdutzten Team mit auf den Weg. Doch auch dieser
Psychotrick stach nicht. Am Ende hieß es 0:5 – vielleicht lag der Kuchen schwer
im Magen …