Presse SVS – SVA Bad
Hersfeld 21.11.2010
Fuldaer Zeitung 18. November 2010 kr
Verbandsliga: Partien
in Steinbach und Lehnerz noch nicht gesichert
Fulda „Mich nervt das Wetter“,
schimpft Steinbachs Trainer Andreas Herzberg, dessen Team am Sonntag in der Verbandsliga
Nord den SVA Bad Hersfeld zum Derby empfangen würde.
Herzberg geht es wie allen
Trainerkollegen auch. „Es hat jetzt die Zeit angefangen, in der du die Jungs
nur noch bei Laune halten musst. Die Plätze sind aufgeweicht, die
Trainingsbedingungen entsprechend schlecht. Außerdem ist es nie eine dankbare
Situation, wenn du trainierst, aber letztlich nicht weißt, ob von deinen drei
noch angesetzten Spielen überhaupt noch welche ausgetragen werden können“, so
der SVS-Coach.
Gegen den SVA hätte Herzberg alle Mann an Bord – samt Petr Paliatka, der beim
jüngsten 2:3 in Korbach wieder im Team stand. „Mit ein bisschen Abstand muss
ich immer noch sagen, dass ich meiner Mannschaft trotz der 2:0-Führung keine
Vorwürfe machen kann. Ich kann mir schließlich nicht auf der einen Seite auf
die Schulter klopfen, weil ich eine junge Mannschaft habe und mich andererseits
beklagen, dass manchmal die Cleverness fehlt. Das würde nicht zusammenpassen“,
bekräftigt Herzberg.
TSV Lehnerz – TSV
Grebenhain (Samstag, 14.30 Uhr). Ob
überhaupt gespielt werden kann, wird laut Lehnerz’ Trainer Rolf Gollin „ganz
kurzfristig und sehr vernünftig“ entschieden. Kevin Steudter
hat sich im Training am Fuß verletzt, wird aber auflaufen. Vom sehr guten
Abschneiden der Vogelsberger zeigt sich Gollin nicht überrascht. „Es war schon
oft so, dass Grebenhain Spieler geholt hat, die im Bezirk erst keiner kannte,
die sich aber dann einen Namen gemacht haben.“
SG Bad Soden –
Hünfelder SV II (Sonntag, 14.30 Uhr): „Das wird kein unwichtiges Spiel für uns“, lacht Hünfelds Trainer Sven
Bednarek, der die Bedeutung der Partie so erklärt: „Das Ergebnis aus dieser
Partie wird in der Endabrechnung mitentscheidend sein. Das ist schon fast mehr
als ein Sechs-Punkte-Spiel.“ Bednarek wünscht sich, dass unbedingt gespielt
werden kann – selbst eine Partie auf dem Ascheplatz der Sprudelkicker würde er
einer Absage vorziehen. „Wir haben auf Kunstrasen im Hinspiel verloren, also
ist der Platz diesmal keine Ausrede.“
FV 08 Melsungen –
VfL Eiterfeld/SG Leimbach (Sonntag, 14.30 Uhr): Gegner Melsungen hat sich mit zwei Auswärtssiegen
(5:1 beim VfL Kassel, 2:1 beim SVA Bad Hersfeld) im Abstiegskampf Luft
verschafft. Genau davon träumt auch VfL-Coach Uwe Hartmann. Dazu müsste der
schwächste Sturm der Liga (Eiterfeld erzielte in 17 Spielen erst 16 Tore) aber
endlich treffen. Mut dürfte das Hinspiel machen: Da hat Eiterfeld mit 2:0 die
Oberhand behalten.
Hersfelder Zeitung vom 19.11.2010 Von Sascha Herrmann
Fußball/Verbandsliga: Auf den SVA
wartet das schwere Auswärtsspiel in Steinbach
Bis auf Hess sind alle fit
asbach. Eigentlich könnten die Fußballer des SVA Bad
Hersfeld zum nächsten Auswärtsspiel in der Verbandsliga mit dem Fahrrad fahren.
Nur etwa 20 Kilometer sind’s bis nach Steinbach. Dort steht der SVA am Sonntag
ab 14.30 Uhr auf dem Prüfstand.
Weil mit dem Tabellensechsten aber einer der stärkeren Gegner der
Verbandsliga auf den Vierten aus Asbach wartet, wäre die Anreise mit dem Rad
wohl doch nicht so ratsam.
Denis Masic, Abwehrchef des
SVA, der in der vergangenen Saison eine Halbserie für Steinbach gespielt hat,
sieht seine Mannschaft im Vorteil. „Wir sind von den Einzelspielern besser
besetzt, müssen in Steinbach aber vor allem als Team funktionieren“, sagt er.
Man dürfe auf keinen Fall verlieren, um sich nicht noch vor der Winterpause die
gute Hinrunde kaputt zu machen, meint der 23-Jährige.
Das sieht natürlich auch
Asbachs Trainer Norbert Rickert so. Nach der überraschenden Niederlage gegen
Melsungen am vergangenen Samstag müsse der SVA in den restlichen Spielen bis
zum 5.Dezember etwas tun, um nicht noch aus der Spitzengruppe zu purzeln. Die
verlorenen Punkte gegen Aufsteiger Melsungen wurmen ihn noch immer. „Wir haben
es versäumt, nach dem Ausgleich das zweite Tor zu machen und haben am Ende die
Ordnung in der Defensive verloren“, bemängelt Rickert.
Gleichwertiger Gegner
Nach dem Spiel gegen die
graues Maus Melsungen jetzt also das Derby in Steinbach. „Der Gegner steht zurecht nur einen Punkt hinter uns. Sie haben eine gute
Mannschaft und werden uns alles abverlangen“, sagt Rickert. Er freut sich auf
eine interessante und sicher auch attraktive Begegnung zweier Mannschaften, die
Fußball spielen können und auch wollen.
Dennoch geht der 45-Jährige
davon aus, dass auch diese Partie über die Zweikämpfe entschieden wird. „Es ist
ein Derby, und da läuft es nun einmal so ab“, sagt Rickert. Personell sieht es
für die Asbacher derweil ganz gut aus. Stürmer Robert Simon dürfte in den Kader
zurückkehren, ob Christian Pfeiffer beruflich verhindert ist, sollte sich
gestern Abend klären. Einzig Daniel Hess fällt nach seiner Hand-OP
bis zur Winterpause aus.
Osthessensport vom
18.11.2010
Osthessen (vg) – Derbytime in der
Fußball-Verbandsliga: Am Sonntag treffen um 14.30 Uhr der SV Steinbach und der SVA Bad Hersfeld sowie Bad Soden und der
Hünfelder SV II aufeinander. Zudem bestreitet die SG Eiterfeld/Leimbach in
Melsungen ihr nächstes Auswärtsspiel.
Das Hinspiel zwischen Steinbach und SVA hatten die Asbacher
mit 2:0 für sich entschieden, doch auf heimischem Platz möchte der SVS nun den
Spieß umdrehen – sofern die Partie überhaupt ausgetragen werden kann, denn nach
den starken Regenfällen ist das Geläuf sehr tief: „Momentan sieht es schlecht
aus, aber wir würden natürlich sehr gerne spielen. Wenn es zumindest nicht mehr
regnet, dann könnte es aber klappen“, betont Steinbachs
Spielausschussvorsitzender Hugo Kochanski. Beim SVS sei die Vorfreude
jedenfalls groß: „Die Spiele gegen Asbach sind mit Eiterfeld und Hünfeld II ja
so die einzigen Derbys, die wir noch haben. Ich denke, dass dann auch ein
bisschen Stimmung aufkommen sollte. Auf dem Platz wird dann aber sicherlich die
Tagesform entscheidend sein. Die Mannschaften sind ungefähr gleichstark und
haben das Potenzial, unter die ersten fünf zu kommen“, glaubt Kochanski.
Beim SVA gab es am
vergangenen Wochenende nach der Niederlage gegen Melsungen ein klein wenig
Unruhe, da Christian Pfeiffer und Denis Masic (übrigens die beiden
Ex-Steinbacher) aneinander geraten waren. Die Entschuldigung Pfeiffers folgte
jedoch noch am selben Abend und so ist die Welt beim SVA mittlerweile wieder in
Ordnung: „Es kommt in jedem Verein mal vor, dass Spieler aneinander geraten. Da
spricht man dann nachher drüber, gibt sich die Hand und nachher ist es wieder
gut“, so Coach Norbert Rickert, der vor dem Derby in Steinbach von einem Duell
auf Augenhöhe spricht: „Ich denke, dass es ein offenes Spiel wird. Wir hätten
gerne die drei Punkte, aber ich glaube nicht, dass uns Steinbach die so einfach
geben wird“. Ausfallen werden auf Seiten des SVA Daniel Heß
(Hand-OP) und eventuell auch Christian Pfeiffer, den
es mit der Polizei nach dem Castortransport nun nach Stuttgart in die nächste
Protestregion verschlägt.
Das Derby im Tabellenkeller
steigt zur gleichen Zeit in Bad Soden,
wo noch unklar ist, auf welchem Platz am Sonntag gegen Hünfeld II gespielt wird: „Wir müssen die nächsten Tage abwarten
und wenn es wieder zu nass wird, dann müssen wir auf den Hartplatz. Aber ich
denke, dass wir auf den A-Platz können, wenn es weiterhin so bleibt“, erklärt
Trainer Wladimir Römmich. „Auf jeden Fall ist das
Spiel gegen Hünfeld ein weiteres Highlight für uns. Wir müssen nach unserem
Sieg in Kassel jetzt nachlegen und so dann auch den Kontakt zum Mittelfeld
wieder herstellen“. Fehlen wird auf Seiten der Sprudelkicker Michael Salomon,
der aus privaten Gründen nicht dabei sein kann. Beim HSV wird weiterhin Steffen
Wiegand fehlen, dafür rückt Lukas Budenz wieder
zurück ins Team. „Das ist ein ganz richtungsweisendes
Spiel für uns“, erklärt Hünfelds Trainer Sven Bednarek, der unbedingt spielen
möchte: „Wir müssen sehen, dass wir jetzt auch mal auswärts die Punkte holen,
um nicht wieder richtig unten rein zu rutschen“.
Auf eine ganz neue
Trainingsmethode hat in dieser Woche Eiterfelds
Trainer Uwe Hartmann gesetzt: Anstatt bei Nieselregen über den Trainingsplatz
zu traben, wurden die Spieler ins Warme und dann auch noch ausgerechnet an den
Herd gebeten: „15 Männer, die nicht kochen können“, umschreibt Hartmann die
Maßnahme: „Wir wollten mal wieder etwas im Bereich Teambilding
machen und daher haben wir gemeinsam gekocht. Es gab Pizza, Schweinemedaillons
und eine Tomatensoße mit Nudeln – und alles hat auch wirklich lecker
geschmeckt“, lacht Hartmann. Da sich seine Jungs auch keine dicken Bäuche
angefuttert haben, ist der Coach vor dem Auswärtsmatch in Melsungen auch recht
zuversichtlich: „Wir haben schon das Hinspiel mit 2:0 gewonnen und da
eigentlich auch ganz gut gespielt. Ich hoffe, dass wir auch noch den Schwung
aus dem Spiel gegen Lohfelden mitnehmen können“. Nicht mitwirken wird weiterhin
David-Andre Hugo (Fußprellung) können, Marcel Wolf wurde nach seinem
Platzverweis in Sand für zwei Partien gesperrt.
Fuldaer
Zeitung vom 22.11.2010 kr
Verbandsliga Nord: Steinbach – Bad Hersfeld 2:1
Steinbach Eine gehörige Portion
Glück, ganz viel Kampfgeist und ein überragender Daniel Werner im Tor: Das waren die drei
Hauptkomponenten beim 2:1 (0:1) des SV Steinbach über den SVA aus Bad Hersfeld.
Lange sah es so aus, als
könne Steinbach auch diesmal nicht gegen den Angstgegner aus Asbach bestehen. Seit
1971 war dies in 17 Begegnungen dem SVS vorher nur ein einziges Mal gelungen.
Auch am Sonntag waren die Hersfelder drauf und dran, die Punkte mitzunehmen,
vergaßen aber, das bereits fertige Päckchen zuzuschnüren. Schon die erste
Halbzeit ging klar an den SVA, der völlig verdient in Führung ging, als Kapitän
Tino Jäger 17 Meter vor dem Tor den Ball aufgelegt bekam und dann sein Können
zeigte. Statt blind draufzuballern, zirkelte er den Ball mit viel Gefühl genau
in die Ecke – Werner hatte keine Chance.
Steinbach dagegen brachte
nach vorne nicht viel zustande. Nur kurz vor und direkt nach der Pause hatte
der Gastgeber gute Möglichkeiten zum 1:1, denen aber zahlreiche blitzsaubere
Konter des SVA gegenüber standen. Wie die Hersfelder aber ihre Möglichkeiten
vergaben, war kaum zu glauben. Immer wieder stand Daniel Werner im Weg, selbst
in der Szene, als plötzlich vier Asbacher frei vor ihm auftauchten. Dann wurde
der Wille von Steinbach belohnt: Der SVS fightete, steckte nie auf und ließ
sich auch nach der Verletzung von Simon Grosch nicht hängen. Grosch blieb im
Rasen hängen und scheint schwerer verletzt zu sein. Das 1:1 fiel in der 80.
Minute. Den schönsten Steinbacher Spielzug über Paliatka, Möller und Neidhardt
nutzte Münkel. Zwei Minuten vor Schluss sicherte dann Neidhardt mit einem
überlegten Schuss in die lange Ecke den Sieg, den erneut Daniel Werner
festhielt. Er lenkte einen letzten Ball an die Latte (90.).
Steinbach: Werner; S. Bott, Kiel, Weber, D. Bott, Gräb, Grosch
(70. Ludwig), Paliatka, Fladung (38. Möller), Neidhardt, Münkel. Bad
Hersfeld: Panthen; Masic, Freisinger, Ebinger,
Jäger, Schuch (72. Göbel), Zilch,
C. Wiegand, Gonnermann (70. Bojanic),
S. Wiegand, Domachowski. Schiedsrichter: Orschuluk (Kassel). Zuschauer: 200. Tore: 0:1
Tino Jäger (29.), 1:1 Florian Münkel (80.), 2:1 Christoph Neidhardt (88.).
Osthessensport
v. 21.11.2010
Verbandsliga –
Steinbach gewinnt Derby gegen Asbach in der Schlussphase
Steinbach (vg) – Mit einem 2:1 (0:1)-Sieg im Derby gegen den SVA Bad
Hersfeld hat sich Fußball-Verbandsligist SV Steinbach in der Tabelle auf den
vierten Platz nach vorne geschoben. Erst in der Schlussphase gelang es dem Team
von Trainer Andreas Herzberg, die Partie gegen spielerisch starke Asbacher noch
zu drehen.
250 Zuschauer sahen ein
flottes Spiel auf tiefem Boden, das zunächst jedoch nur zwischen den beiden
Strafräumen stattfand. Während der SVA Bad Hersfeld spielerische Vorteile
besaß, hielt Steinbach zwar kämpferisch dagegen, konnte jedoch nur wenige
Akzente setzen. So fiel das 0:1 in der 28. Minute nicht überraschend: Zwar mit
der ersten Möglichkeit, aber eben nicht unverdient gelang es Tino Jäger mit
einem Schuss aus 17 Metern die Gäste in Führung zu bringen. In der Folge
wirkten die Steinbacher nun wacher und versuchten, Druck aufzubauen. So
verpasste Florian Münkel nach Vorarbeit von Christoph Neidhardt kurz vor der
Pause nur knapp den Ausgleich.
Auch die
zweiten 45 Minuten begannen mit einer Steinbacher Großchance, als der
eingewechselte Sebastian Möller nur knapp scheiterte. Allerdings gelang es dem
SVA nun immer wieder, gefährliche Konter zu fahren, wobei letztlich immer nur
eine Person der Vorentscheidung im Wege stand: SVS-Keeper
Daniel Werner überragte zwischen den Pfosten, lenkte gefährliche Schussversuche
der Asbacher noch gerade über die Latte oder blieb Sieger im Duell Eins-gegen-Eins. Allerdings brachten sich die Gäste auch
selbst um den verdienten Lohn: Nach 75 Minuten starteten mit Roger Domachowski, Peter Göbel und Stipe
Bojanic gleich drei Asbacher alleine auf Werner zu, doch
anstatt quer zu legen, probierte es Domachowski
selbst und scheiterte.
Während Asbachs
Offensivleute nun also verzweifelten, schöpften die Steinbacher immer größere
Hoffnung und gaben in der Schlussphase noch einmal Vollgas. Mit einer tollen
Kombination kamen die Gastgeber in der 80. Minute schließlich zum Ausgleich:
Petr Paliatka, Sebastian Möller und letztlich Florian Münkel mit einem
überlegten Schuss ins Eck waren am 1:1, das nun beflügelte, beteiligt. Als
Neidhardt den SVS in der 88. Minute dann mit einer tollen Einzelleistung sogar
in Führung schoss, kannte der Jubel keine Grenzen mehr. „Daniel Werner war
heute der überragende Mann. Er hat uns im Spiel gehalten, obwohl uns Asbach
teilweise überlegen war“, freute sich Steinbachs Spielausschussvorsitzender
Hugo Kochanski. Asbachs Trainer Norbert Rickert war dagegen bedient:
„Eigentlich hätten wir dieses Spiel nie verlieren dürfen. Leistungsmäßig war
das in Ordnung, aber wir haben einfach vergessen, den Sack zu zu machen“.
Steinbach:
Werner; D. Bott, S. Bott, Kiel, Weber, Grosch (70. Ludwig), Fladung (38.
Möller), Gräb, Münkel, Paliatka, Neidhardt.
SVA Bad Hersfeld: Panthen; Freisinger, Ebinger, Zilch, Masic, C. Wiegand, Schuch
(69. Göbel), Gonnermann (74. Bojanic),
Domachowski (77. Simon), Jäger, S. Wiegand.
Schiedsrichter: Ralf Orschulok (Hattenbach)
Tore: 0:1
Tino Jäger (28.), 1:1 Florian Münkel (80.), 2:1 Christoph Neidhardt (88.)
Zuschauer:
250
Hersfelder
Zeitung vom 21.11.2010 Von Walter Kell
Steinbach mobilisiert Kraftreserven und dreht das Spiel zum
2:1
Der SVA schenkt den
Sieg her
Steinbach. Fußball ist ein
gemeines Spiel. Er schreibt Geschichten bitteren Ausgangs. Die Kicker des SVA
Bad Hersfeld durchlebten eine solche gestern im Steinbacher Mühlengrund. Lange
führten sie in der Verbandsliga-Partie 1:0 und versäumten es in zahlreichen
Situationen, den Derby-Vergleich für sich zu entscheiden. Das bestrafte der SV
Steinbach: Durch hartnäckigen Glauben an sich selbst und woher auch immer
angezapfte Kraftreserven erarbeitete er sich zwei Tore in den Schlussminuten –
und den 2:1-Sieg. Steinbach ist nach 19 Spielen Vierter, der SVA Sechster. „So
ist Fußball“, sagte nicht nur Andreas Herzberg, Trainer des siegreichen Teams,
in knappen Worten –es war die meistgehörte Reaktion, nachdem die packenden 90
Minuten vorüber waren.
Hautnah im Duell: Tim Gonnermann
(vorn) vom SVA, beschattet von Steinbachs Bastian Gräb. Foto: Eyert
Satter Distanzschuss
Kapitän Tino Jäger hatte den
SVA nach knapp einer halben Stunde mit sattem Distanzschuss in Führung gebracht
– und sein Team für die engagierte und beherzte Leistung belohnt. Auch
fußballerisch war’s bei tiefem Boden bisweilen prima anzusehen. Und, Hand aufs
Herz, SVS: Er konnte von Glück sagen, dass der dominante Gast zur Pause nicht
mit zwei Toren vorn lag.
Stark sein schnelles
Umkehrspiel im Ballbesitz und das Spiel über die Außenpositionen. Allein Daniel
Werner hielt den Gastgeber im Spiel –bis in die Schlussphase hinein. Der Keeper
hielt vorzüglich, strahlte beeindruckende Ruhe aus und zeigte vor allem in
einigen Eins-gegen-eins-Situationen seine Klasse.
Wenige Minuten vor der Pause
rettete Werner gegen Gonnermann und verfehlte der
handlungsschnelle Stephan Wiegand den Torerfolg nur um Zentimeter. Besonders
dem agilen Domachowski war der krönende Abschluss
nicht vergönnt – teuer war’s aber, als er eine 3:1 Überzahlsituation nicht
erkannte. Stephan Wiegand traf zudem die Latte (79.), auch Göbel verpasste
freistehend das 2:0.
Steinbach schlug zurück
Steinbach lebte noch. Und
schlug zurück. Vielleicht war es ein Weckruf, als Münkel wenige Sekunden vor
der Pause im Abschluss sündigte. Im zweiten Abschnitt sendete der Gastgeber
wiederholt Signale aus: Wir spielen auch noch mit. Bis das Team die bis zum
Ende leidenschaftlich umkämpfte Partie drehte.
Mit seinem fußballerisch
besten Angriff des Spiels glich Steinbach aus – über die Stationen Weber, der
sich hinten den Ball erkämpfte, Bott, Paliatka, dem Energiezentrum Möller – bis
hin zum Torschützen Münkel. Und als Neidhardt nur wenig später Führung und Sieg
gelangen, stand der Mühlengrund Kopf. Freisingers Kopfball an die Latte änderte
nichts mehr. an der bitteren Geschichte.
Hersfelder
Zeitung vom 23.11.2010 Von Walter Kell
Fußball/Verbandsliga: SVA sucht
defensive Stabilität - Steinbachs Rechnung geht auf
Zwischen Spitze und
Mittelmaß
steinbach. Jeder habe gesehen, sagte SVA-Coach Norbert Rickert, dass
sein Team das Spiel im Griff gehabt habe. Steinbach sei fast schon tot gewesen,
fügte er etwas eigenwillig, aber im treffenden Sprachbild hinzu. „Wir haben es
einfach nicht geschafft, den Ball am Torwart vorbeizukriegen.“ Seine
Verbandsliga-Kicker unterlagen nach einer äußerst unterhaltsamen und in der
Schlussphase dramatischen Partie beim SV Steinbach mit 1:2.
Rasante Zweikämpfe gab’s am Sonntag:
Hier zwischen Simon Grosch (Steinbach, links) und SVA-Kapitän Tino Jäger. Foto: Eyert
Defensive Stabilität
Wille,
Mentalität, Charakter - bezüglich dieser Eigenschaften hatte sich der SVA
überhaupt nichts vorzuwerfen im Mühlengrund. Vielmehr geht es um die
Entwicklung eines jungen Teams, das sich im Defensivverhalten festigen muss. Hier
fehlen Alternativen, erscheint es notwendig, den Kader auf breitere Füße zu
stellen. Die Mischung zwischen Offensive und Defensive ist nicht eben stimmig.
46 erzielte Tore sind ein Spitzenwert - 40 gefangene höchstens Durchschnitt.
Zwei Spiele
stehen noch an in diesem Jahr: auf eigenem Platz gegen Korbach und in
Grebenstein.
„Wir
wollten unbedingt spielen“, bekannte Steinbachs Trainer Andreas Herzberg. Lange
sah es so aus, als sollte diese Rechnung eher nicht aufgehen - nachher aber
freute er sich: „Wir hatten mehr zuzusetzen.“ Weil der SVA nicht das zweite Tor
nachschob, schnappte sich der SVS die drei Punkte. Man habe etwas darauf
spekuliert, erklärte der Coach, dass das kunstrasenerprobte Asbach bei tiefen
Bodenverhältnissen in der Schlussphase nachlassen könnte.
Das Glück schaut vorbei
Während der
SVA das Glück nicht auf seiner Seite hatte, schaute es beim SV Steinbach wieder
vorbei. Letzte Woche war es in Korbach noch fern geblieben, jetzt hatte es sich
das Team erarbeitet. Erzwungen. 34 Punkte, Platz vier - das entspricht der
oberen Grenze der Realität. Zwar ist der SVS punktgleich mit dem Dritten
Grebenhain, Herzberg aber hält die Bälle flach. „Zu mehr reicht es noch nicht.“
Fußballerisch muss das Team noch tüchtig arbeiten. Die Abstände zwischen den
Mannschaftsteilen waren zu groß. Damit ist es nicht möglich, einen Gegner
dauerhaft unter Druck zu setzen oder ausreichend Spielkontrolle zu haben.