Presse VFL
Eiterfeld/L. – SVS 12.3.2011
Fuldaer Zeitung vom10. März 2011 Ralph Kraus
Verbandsliga Nord: Herzberg will
Fairness, Hartmann Ruhe im Sturm
Eiterfeld Das Altkreisderby der
Verbandsliga Nord zwischen den Nachbarn des VfL Eiterfeld und des SV Steinbach
am Samstag (15.30 Uhr) wirft seine Schatten voraus. Besonders die Rückkehr von SVS-Coach Andreas Herzberg sorgt für zusätzliche Emotionen
im immer brisanten Duell.
Zur Erinnerung: Herzberg
hatte in Eiterfeld vor Weihnachten 2009 eine fast chancenlose Mission
übernommen, aber mit dem Club nach einer sensationellen Rückrunde den
Klassenerhalt geschafft. Anschließend wechselte er ausgerechnet zum Nachbarn,
was ihm in Eiterfeld manch einer übel genommen hat. Mit Herzberg und seinem
Nachfolger, dem neuen Eiterfelder Trainer Uwe Hartmann, werfen wir einen Blick
voraus.
Wie viel Einfluss hat die Rückkehr von Andreas Herzberg auf das Derby?
Herzberg: Auch in diesem Spiel gibt es nur drei Punkte zu holen. Für
mich ist Eiterfeld vergessen und ich lasse mich da auch nicht für irgendwelche
Emotionen vor den Karren spannen. Wir tun alle gut daran, wenn wir etwas
Dynamik aus diesem Thema nehmen.
Hartmann: Ich glaube auch nicht, dass es für die Spieler noch großartig
ein Thema ist, denn wir haben zuletzt ja in der Halle auch schon zwei-, dreimal
gegeneinander gespielt. Wir müssen uns auf andere Dinge konzentrieren.
Herzberg: Ich wünsche mir vor allem eines: Dass es fair zugeht. Uns ist
bewusst, dass es für Eiterfeld schon eine der letzten Möglichkeiten ist, sich mit
einem Sieg gegen den Abstieg zu stemmen.
Haben Sie denn überhaupt noch Kontakt zu Spielern von Eiterfeld?
Herzberg: Recht viel sogar: Mit mehreren Spielern telefoniere ich
regelmäßig.
Dann sind Sie ja besten informiert …
Herzberg: Ein bisschen weiß ich immer Bescheid, was in Eiterfeld so
passiert. Aber ich habe meine Informationen auch nur von Spielern und die
wissen bekanntlich ja nicht alles. Ich glaube auch nicht, dass diese Gespräche
irgendeinen Einfluss auf den Verlauf oder Ausgang des Derbys haben.
Vor welcher Waffe haben Sie bei Eiterfeld den meisten Respekt?
Herzberg: Ganz klar vor dem kämpferischen Einsatz und dem Charakter der
Spieler. Genau vor dem also, was uns ausgezeichnet hat, als wir damals diese
tolle Aufholjagd gestartet haben. Was die äußeren Bedingungen wie die des
Platzes oder der Trainingsmöglichkeiten betrifft sind die Eiterfelder Spieler
nicht verwöhnt. Trotzdem hängen sie sich voll rein.
Herr Hartmann, Sie waren ein erfolgreicher Stürmer. Wie oft schlagen Sie die
Hände überm Kopf zusammen, wenn Sie von außen sehen, wie Ihr Team dicke
Möglichkeiten verballert?
Hartmann: Oft. Es hat mich auch schon der ein oder andere Spieler von mir
gefragt, ob ich nicht noch mal vorne aushelfen will, weil uns einfach die Ruhe
vor dem Tor fehlt und wir im Abschluss oft zu hektisch sind.
Und? Warum machen Sie es nicht?
Hartmann: Weil ich mich nicht mehr angreifbar machen will. Ich bin jetzt 39
und Trainer. Ich habe meine Aufgabe als Trainer zu erfüllen, die Spieler haben
ihre.
Wie sind die Steinbacher zu knacken?
Hartmann: Im Hinspiel haben wir es ja eine Halbzeit lang gezeigt, als wir
richtig gut gespielt haben. Das ist ein Derby, in dem der kämpferische Bereich
über das Resultat entscheidet, zumal wir nicht so schlecht sind, wie wir in der
Tabelle momentan stehen. Wenn die Stürmer mal treffen und wir ein bisschen
Glück haben, dann können wir gewinnen.
Schauen Sie manchmal ein bisschen neidisch rüber zum seit Jahren
erfolgreichen Nachbarn?
Hartmann: Schon so ein bisschen. Steinbach lässt sich mit Hünfeld
vergleichen. Die profitieren auch von ihrer hervorragenden Jugendarbeit. Diese
Struktur haben wir in Eiterfeld momentan leider nicht. Umso ärgerlich ist es
dann, wenn Hünfeld II mit sechs Mann aus der Ersten spielen kann, weil das
Spiel in Flieden abgesagt wird. Da hat man uns einen Bärendienst erwiesen.
Haben Sie inzwischen Ihren Vertrag verlängert oder stehen die Zeichen auf
Trennung?
Hartmann: Es gab noch keine Gespräche zwischen dem Vorstand und mir. Auch
mit den Spielern hat noch niemand gesprochen.
Osthessensport
Donnerstag 10. März 2011
Verbandsliga –
Herzberg mit Steinbach an alter Wirkungsstätte
Steinbach/Eiterfeld (tg) – Andreas Herzberg kehrt am Samstag (15.30 Uhr) an
seine alte Wirkungsstätte zurück und gastiert als Trainer des SV Steinbach zum
Fußball-Verbandsliga-Derby n VfL Eiterfeld.
„Wir sehen das als ein ganz
normales Spiel. Die Sache mit Eiterfeld ist erledigt“, so Herzberg, der in der
vergangenen Saison die Eiterfelder zum Klassenerhalt führte und dann zum SVS
wechselte. Sein Nachfolger in Eiterfeld, Uwe Hartmann, sieht dies ähnlich:
„Letztendlich ist es nur ein Spiel und es geht um drei Punkte.“ Ohnehin standen
sich beide Mannschaften mit ihren jetzigen Trainern schon mehrfach in der Halle
sowie im Hinspiel gegenüber.
Herzberg erwartet einen
„kampfstarken Gegner“ und somit auch eine „schwere Aufgabe. Eiterfeld muss ja
langsam anfangen zu punkten, die Konkurrenz schläft nicht“, meint Herzberg.
Auch wenn es personell bei den Eiterfeldern nicht gut aussieht, sagt
VfL-Trainer Uwe Hartmann: „Wir sind gegen Steinbach nicht chancenlos. Wir
müssen uns jetzt immer motivieren, drei Punkte zu holen - gegen Steinbach ist das nicht nötig.“ Der SVS
sei laut Hartmann schon immer eine gute Mannschaft gewesen, die
zusammengewachsen ist und mit Florian Münkel und Christoph Neidhardt eine
starke Offensive habe. „Das Spiel wird
über den Kampf entschieden“, ist sich der Eiterfelder Trainer sicher. Ihm
werden am Wochenende Carsten Rericha und Andre
Schilling (beide verletzte) in jedem Fall fehlen. Zudem sind auch Christoph
Mausehund, Florian Ditzel, Steffen Aumann, Betram Laibach, Philipp
Münkel und Timo Altmüller angeschlagen. „Wir müssen auf dem Zahnfleisch gehen,
es hilft aber nichts“, so Hartmann. Die Steinbacher müssen nur auf den
gesperrten Petr Paliatka verzichten.
Osthessensport
Samstag 12. März 2011
Verbandsliga –
Steinbach gewinnt Derby nach „emotionaler Ansprache“
Eiterfeld (tg) – Der SV Steinbach hat im Derby der
Fußball-Verbandsliga mit 3:1 (0:1) beim VfL Eiterfeld gewonnen - die Gastgeber
stecken weiter ganz tief im Abstiegskampf.
„Wir haben uns letztendlich
verdient durchgesetzt. Wir waren in der Lage, nach dem 0:1-Rückstand zu
reagieren“, so Steinbachs Trainer Andreas Herzberg, der nach seinem Wechsel im
Sommer von Eiterfeld zum SV wieder an
alter Wirkungsstätte zurückkehrte. „In der ersten Halbzeit waren wir
überragend. Da müssen wir schon 2:0 führen“, weiß Eiterfelds Trainer Uwe
Hartmann, der mit einigen Entscheidungen des Schiedsrichters gar nicht
zufrieden war: „Es ist schade, dass die Jungs wieder mit leeren Händen
dastehen.“
Entscheidend für den Sieg
der Gäste war die Leistung in der zweiten Halbzeit. Zu dieser war eine
„emotionale Ansprache“, wie Herzberg sagt, in der Pause nötig: „Die Jungs haben
sich an ihrer Ehre gepackt gefühlt“, meint der Steinbacher Coach. So dauerte es
nicht lange, bis der Ausgleichstreffer fiel. In der 50. Minute köpfte Sebastian
Bott den Ball nach Vorlage von Christoph Neidhardt aus zwei Metern ins Tor.
Zwei Minuten später hämmerte Joachim Weber einen Freistoß aus 25 Metern unter
die Latte und brachte die Steinbacher mit 2:1 in Führung. Der Schuss schien für
den Eiterfelder Keeper Rene Altmüller jedoch nicht unhaltbar. Die Gastgeber,
die ohnehin erheblich ersatzgeschwächt auflaufen mussten, verloren in der 62.
Minute auch noch Philipp Münkel. Dieser musste wegen wiederholten Foulspiels
mit Gelb-Rot vom Platz. Die Gäste kontrollierten die Partie und schafften in
der 75. Minute die Entscheidung. Nach einem Ballgewinn im Mittelfeld kam das Leder
zu dem fünf Minuten zuvor eingewechselten Sebastian Möller, der aus der Drehung
20 Metern vor dem Tor abzog und traf. Altmüller war hierbei chancenlos.
In der ersten Halbzeit waren
die Steinbacher „dem kämpferischen Einsatz der Eiterfelder nicht richtig
gewachsen“, sagt Herzberg. So stürmte Rene Dieterich kurz nach dem Anpfiff
alleine auf das Tor der Gäste zu, schoss jedoch aus zehn Metern den Steinbacher
Keeper Daniel Werner an. In der 25. Minute machte es David-Andre Hugo dann
besser. Nach einem langen Ball von Rene Dieterich traf Hugo aus zehn Metern ins
lange Eck. Während von den Steinbachern lange Zeit gar nichts kam, wurden die
Eiterfelder noch durch Marcel Wolf und Rene Dieterich gefährlich.
Eiterfeld: Altmüller; C. Dieterich, Hildebrand,
Wiegand, Schäfer (68. Diegelmann), Wolf, Martella, R. Dieterich, Th. Aumann,
Münkel, Hugo.
Steinbach: Werner; Bott (65. Wehner), Terentew,
Grosch, Weber, Schäfer, Ludwig, Wehner, Straub (80. Fladung), Greb, Neidhardt (70. Möller).
Schiedsrichter: Markus Grunenberg (Rodgau)
Tore: 1:0 David-Andre Hugo (25.), 1:1
Sebastian Bott (50.), 1:2 Joachim Weber (52.), 1:3 Sebastian Möller (75.)
Zuschauer: 300
Gelb-Rote Karte: Philipp Münkel (Eiterfeld, 75.)
Fuldaer
Zeitung vom 14.3.2011 Christian Halling
Verbandsliga Nord: SG Eiterfeld/Leimbach - SV Steinbach 1:3
Eiterfeld Für die SG Eiterfeld/Leimbach wird
die Lage im Abstiegskampf nach der 1:3-Pleite im Derby gegen den SV Steinbach
immer prekärer.
Dabei ließ die Leistung
Eiterfelds in der ersten Halbzeit Hoffnung keimen, dass nach sechs sieglosen
Partien in Folge ein Dreier herausspringen würde. Die Gastgeber waren zunächst
zweikampfstärker und zielstrebiger. Nach acht Minuten besaß René Dieterich frei
vor dem Tor die Riesenchance zum 1:0, vergab jedoch. Besser machte es
David-André Hugo, der nach einem verlängerten Freistoß seinen Gegner umkurvte
und zum 1:0 abschloss (25.).
Steinbach wirkte vor der Pause passiv und hatte nur durch einen
Ludwig-Freistoß, der den Pfosten traf, eine gute Einschussmöglichkeit. „Deshalb
habe ich in der Halbzeit die Charakterfrage gestellt. Schließlich ist es nicht
mein Derby, sondern das Derby der Mannschaft“, forderte SVS-Coach
Andreas Herzberg eine Reaktion seines Teams heraus, die nach dem Seitenwechsel
auch eintrat. Allerdings bedurfte es der Unterstützung des Schiedsrichters
Markus Grunenberg, der einen rustikalen Einsatz von Christoph Neidhardt gegen
Johannes Wiegand ungeahndet ließ. Neidhardt flankte unbehelligt in den
Strafraum, der aufgerückte Sebastian Bott nickte zum 1:1 ein. „Das war eine
äußerst strittige Szene“, gab auch Steinbachs Trainer Herzberg zu, dessen Team
kurz darauf durch einen sensationellen Freistoßtreffer von Kapitän Joachim
Weber das Spiel gedreht hatte. Eiterfeld haderte in dieser Phase zu sehr mit
dem Referee und hatte das Spiel spätestens verloren, als der eingewechselte
Sebastian Möller den Ball erkämpfte und trocken einschob (75.).
Die Gastgeber waren nach dem Platzverweis für Münkel zu diesem Zeitpunkt nur
noch zu zehnt und hatten nicht mehr die Kraft, das Blatt zu wenden. „Ich sage
heute lieber nichts“, war Eiterfelds Coach Uwe Hartmann nach der zweiten
bitteren Heimniederlage binnen einer Woche angefressen, lobte seine
ersatzgeschwächte Mannschaft aber für eine tolle erste Hälfte, „die leider nicht
belohnt wurde“. Andreas Herzberg, der bei seiner Rückkehr nach Eiterfeld
freundlich empfangen wurde, versprach indes nach dem dritten Sieg Schützenhilfe
für seinen Ex-Club: „Wir wollen gegen die anderen Teams aus dem Tabellenkeller
ebenfalls Siege einfahren. Ich spiele lieber sieben Kilometer entfernt ein
Derby, als dass ich zu einem Auswärtsspiel 100 Kilometer fahren muss.“
Eiterfeld/Leimbach: Altmüller – Wiegand, Münkel, C.
Dieterich, Hildebrand – T. Aumann, J. Schäfer (70. Diegelmann), Wolf, R. Dieterich – Martella,
Hugo.
Steinbach: Werner – S. Bott, Grosch, Weber, Terentew – R. Schäfer,
Wehner (60. D. Bott), Gräb, Ludwig – Straub (77. Fladung), Neidhardt (70.
Möller).
Schiedsrichter: Markus Grunenberg (Rodgau).
Zuschauer: 250.
Tore: 1:0 David-André Hugo (25.), 1:1 Sebastian Bott (49.), 1:2 Joachim
Weber (52.), 1:3 Sebastian Möller (75.).
Gelb-Rote Karte: Münkel (60., Eiterfeld/L.).
Verbandsliga: Neidhardts Schubser ist der Auslöser für erhitzte Gemüter in Eiterfeld
Eiterfeld. Enttäuschung, Frust
und Niedergeschlagenheit auf der einen Seite. Erleichterung, ausgelassene
Freude und strahlende Gesichter auf der anderen. Das Derby der
Fußball-Verbandsliga Nord zwischen dem VfL Eiterfeld und dem SV Steinbach (1:3)
erhitzte auch lange nach Spielende die Gemüter.
René Dieterich drischt den Ball aufs gegnerische Tor. Seine Mannschaft, der VfL Eiterfeld, muss unbedingt wieder einmal gewinnen. Foto: Eyert
Eiterfeld
fühlte sich um den Lohn seiner Arbeit gebracht, fand den Schuldigen im jungen
Schiedsrichter Grunenberg (Heusenstamm). Nicht nur, dass er aus Sicht der
Eiterfelder den Steinbacher Abwehrspieler Joachim Weber in Halbzeit eins nach
zwei gelbwürdigen Fouls nicht vom Platz stellte - SG-Spieler Philipp Münkel sah
nach zwei ähnlichen Vergehen Gelb-Rot. Vielmehr die 50. Minute trieb allen auf
Seiten der Heimmannschaft die Zornesröte ins Gesicht. Eiterfelds Fußballobmann
Thomas Schabel hielt das Gespann in der zweiten
Halbzeit für überfordert, Trainer Uwe Hartmann verkniff sich jeglichen
Kommentar zur Leistung der Unparteiischen. Selbst die beiden Ex-Eiterfelder auf
Seiten des Gastes, Trainer Andreas Herzberg und Bastian Gräb, gaben nach
Spielende unisono zu: „Das war ein Foul, da kann man den Ärger auf Seiten
Eiterfelds verstehen.“ Die Rede ist vom Schubser von
SV-Stürmer Christoph Neidhardt gegen Münkel, der Neidhart einen entscheidenden Vorteil
brachte und so den Ausgleich ermöglichte.
Dass
ausgerechnet Weber in der 52. Minute das Spiel per fulminantem
Freistoß zum 2:1 drehte, rundete das Ganze an diesem Tag für die SG ab. Sicher,
Steinbach zeigte sich reifer, wurde jedoch erst nach der „gestellten
Charakterfrage zur Halbzeit“ von ihrem Trainer ihrer Favoritenrolle gerecht.
„Wir haben am Ende verdient gewonnen, wobei sich auch die individuelle Klasse
durchgesetzt hat“, war SV-Coach Herzberg sichtlich erleichtert.
„Müssen
Dreier holen“
Auch
Gräb, in der letzten Serie mit seinem Trainer noch in Eiterfeld, war zufrieden:
„Es war ein komisches Gefühl, das Derby steckt immer voller Brisanz. Aber
aufgrund der zweiten Halbzeit geht das Ergebnis in Ordnung.“ Steinbach bleibt
in der Spitzengruppe der Liga, ist mit 40 Punkten Dritteri,
hingegen wird der Kampf um den Klassenerhalt zur Sisyphosaufgabe für den VfL.
Als Vorletzter hat es bereits acht Zähler Rückstand zum rettenden Ufer.
Aufgeben gilt aber bekanntlich nicht. Christian Dieterich zeigt sich kämpferisch:
„Es ist an der Zeit endlich mal ’nen Dreier zu
setzen. Jedes Spiel ist ein Endspiel für uns. Die Moral ist intakt, auch wenn
einige fehlen. Noch ist nichts verloren.“