Standortbestimmung
Nach 10
Spieltagen, so heißt es, kann eine Zwischenbilanz gezogen werden.
So gesehen
ist eine Standortbestimmung nach jetzt 9 Spielen in der Verbandsliga Nord
2011/12 verfrüht. Gleichwohl ist sie nicht unzulässig.
Wir haben
nach 9 Spielen nur 9 Punkte. Letzte Saison hatten wir 19 Punkte. Dazwischen
scheinen Welten zu liegen. Alarmstimmung wäre fatal.
Kann man
das ohne jemand zu beschädigen überzeugend begründen?
Ja. Wir
sehen uns durchaus außerordentlichen Umständen ausgesetzt. So hofften wir zu
Saisonbeginn die wesentlichen Abgänge Grosch, Schäfer und Wehner durch Trabert,
Müller, Fey und Laibach sowie Steffen Wigand und in letzter Minute Christian
Dieterich kompensiert zu haben. Ein Plus hatten wir uns ausgerechnet zumal die
talentierten A- Jugendlichen Jonas Krimmel und Fabian Wiegand und für den
abgewanderte Ersatztorwart Florian Frohnapfel der Nachwuchsmann Christian
Beikirch rekrutiert werden konnte.
Doch es kam
anders. Im Pokalendspiel vor Saisonbeginn in Burghaun, das wir auch noch etwas
unglücklich gegen Hünfeld mit 1:2 verloren, verletzte sich ausgerechnet David
Fladung, der bisher überhaupt nicht eingesetzt werden konnte. Gerade Fladung
war auf einem blendenden
Weg und gab
bei guter Verfassung alle Hoffnung, neben Paliatka zum genialen Spielgestalter
im Mittelfeld zu avancieren.
Dann ist da die Tragödie mit Neuzugang Sebastian Fey. Er konnte noch in keinem
einzigen Pflichtspiel eingesetzt werden. Hartnäckig hielt sich seine
Knieverletzung. Er war bei dem legendären ehemaligen DFB- Masseur Katzenmeier,
der ihm sofortige Spielfähigkeit bescheinigte. Dann kamen Sekundärverletzungen
bei Sebastian hinzu. Damit fiel dieser Spieler für zugedachte Aufgaben im
Mittelfeld aus und damit zerschlugen sich auch daraus folgende Varianten in der
Abwehr, die ja zum Hauptsorgenkind geworden ist.
Dominik Botts Chinamission, Daniel Werners Prüfungsstress, Philipp
Kiels doch längerer Australienaufenthalt, Erkrankungen und Verletzungen
verschiedener Spieler, die Sperren von Terentew für 4 Spiele und von Dieterich
(2 Spiele) sind eine enorme Schwächung unserer Elf.
Schließlich
fiel der Hauptrückhalt vergangener Tage in der Vierkette letztendlich doch aus.
Joe Weber musste seinem Körper Tribut zollen.
Gegen
Dörnberg am letzten Sonntag (18.9.2011) standen sage und schreibe 9 Mann nicht
zur Verfügung, nämlich Fey, Terentew,
Dome Bott, Joe Weber, M. Müller, S. Wigand, F. Wiegand, P. Kiel, D. Fladung.
Elf Mann, darunter Reservespieler Walde Meier, bildeten die Anfangsformation
und Jonas Krimmel wurde eingewechselt. So errechnet sich praktisch der Kader
mit stolzen 21 Spielern und fast 50% Ausfällen.
Das ist
ganz offenbar doch etwas zu viel obgleich die Mannschaft nach dem frühen
Platzverweis Christian Dieterichs in der 19. Minute den 0:1 Rückstand gegen die
Dörnberger aufholte und am Ende fast noch den Sieg gegen den Gegner eingefahren
und damit auch den Beweis angetreten hatte, dass die Mannschaft beste Qualität
selbst „0hne 9“ hat.
Das sind jetzt aufgrund der aufgezeigten Umstände zuletzt nur
ein gewonnener Punkt aus 4 Spielen, was durchaus alarmierend ist.
Drei
Begegnungen (2:3 gegen Hünfeld, 3:4 in Korbach und 2:3 gegen Weidenhausen)
hätten bei etwas Glück und Konzentration auch anders ausgehen können.
Ein wenig
schadet uns auch – so SVS-Ex-Spieler und momentan Hünfelder
SV II Trainer Sven Bednarek - „der Fluch der guten Tat“. Damit ist der 3. Platz aus der letzten Saison und die uns von
vielen Experten zugesprochene Mitfavoritenstellung gemeint, welche nur zu einer
besonderen Motivation unserer Gegner geführt hat.
Es gibt
noch ein paar andere Gründe.
Also: Es
besteht überhaupt keine Veranlassung zur Panik. Die Saison ist noch lang und
wenn jetzt der eine oder andere Leistungsträger zurückkehrt, sind bessere
Ergebnisse möglich.
Genau die
werden kommen. Es ist auch ein Geduldsspiel.
Voraussetzung
ist nur die konsequente Beibehaltung der Linie und gewisse Randkorrekturen.
23.09.2011
Berthold
Helmke
SVS-Seniorenführungsteam