Steinau bringt sich fast selbst um den Sieg

Bezirksoberliga Fulda: FV Steinau – SV Steinbach 3:2 (1:0) / Henning mit zwei Toren / Führung durch Lotz

 

Von unserem Redakteur Walter Kreuzer

 

STEINAU Der FV Steinau hat seine kleine Negativserie mit zwei Niederlagen in Folge durch einen 3:2 (1:0)-Arbeitssieg über den SV Steinbach beendet. Dennoch ist der Fußball-Bezirksoberligist derzeit weit von der guten Form entfernt, die ihn noch im Oktober ausgezeichnet hat.

 

Gegen den abstiegsgefährdeten Ex-Landesligisten schien zunächst alles nach Plan zu laufen: Timo Lotz ließ nach Zuspiel von Sandro Lauer zwei Gästespieler aussteigen und schob zur Führung ein (7.). Was folgte, war alles andere als eine gelungene Vorstellung der Platzherren, die durch Sven Rüffer nach einer Viertelstunde hätten nachlegen müssen. Der Stürmer jagte den Ball aber aus vier Metern über den von Markus Oswald glänzend behüteten Kasten der Gäste.

Von nun an lief bei Steinau nicht mehr viel zusammen. Mit Nils Renner und Marcel Aparicio hatten die FV-Manndecker Thomas Hämel und André Kalus ihre liebe Mühe, und Libero Tarek Schlehuber war die fehlende Sicherheit nach seiner Verletzungspause anzumerken. Angesichts der immer wieder auftretenden Lücken konnte die Fink-Truppe froh sein, dass Schlussmann Peter Kaufmann einen guten Tag erwischt hatte. So holte er zum Beispiel nach 17 Minuten einen Aparicio-Kopfball aus dem Winkel. In dem mäßigen Spiel hatte der Gast dann sogar ein leichtes Übergewicht, ohne aber dieses auch nur in klare Chancen ummünzen zu können.

Nach der Pause häuften sich dann die Steinauer Chancen, vor allem in Überzahl nach der Ampelkarte für Markus Seng (52.). Allerdings wurde zu planlos agiert, viele Fehlpässe wurden fabriziert und kaum noch gedeckt. Die Konsequenz: Der kampfstarke Gegner wurde aufgebaut.

In der turbulenten Schlussphase zahlte sich aber die Einwechslung von Sven Henning aus, der mit seinen beiden Treffern den Sieg letztlich sicherte. Schließlich hätten sich Schlehuber, Kalus & Co. beinahe noch selbst um den – angesichts der schwachen Leistung unverdienten – Lohn gebracht. Zunächst gab Schiedsrichter Jochen Dentel in einer Situation, wo eher ein Foul Schlehubers an Weber zu ahnden gewesen wäre, einen Handelfmeter. Diesen verwandelte Aparicio im Nachschuss, nachdem zuvor Kaufmann abgewehrt hatte. Und beim Stand von 3:2 musste Johannes Noll gegen Benjamin Momberger in höchster Not klären.

 

FV Steinau: Kaufmann; Hämel, T. Lotz, Kalus, Schlehuber, Gärtner, J. Noll, Müller (65. Henning), Lauer, Bertholdt, Rüffer (65. Kirchhof).

SV Steinbach: Oswald; Heysel, Weber, Ziegler, Renner (60. Momberger), Schellenberger (60. Henkel), Seng, Förle, Zentgraf, Bott, Aparicio.

Schiedsrichter: Jochen Dentel (Petersberg).-----
Tore: 1:0 Timo Lotz (7.), 2:0 Sven Henning (79.), 2:1 Marcel Aparicio (80., Handelfmeter), 3:1 Sven Henning (86.), 3:2 Joachim Weber (90.).
 
Zuschauer: 130.
 Gelb-Rote Karte: Markus Seng (52., Steinbach).
Beste Spieler: Henning – Oswald, Aparicio. 

 

14.11.2005 Kinzigtal-Nachrichten

 

Schlechtestes Spiel der gesamten Saison

Steinaus Coach Fink trotz Sieges angefressen

 

STEINAU (kw) „Neben der drei Punkte gab es heute nur zwei positive Aspekte: Torwart Peter Kaufmann hat sicher gestanden und Sven Henning als Joker gestochen. Das war das schlechteste Spiel der Runde. Nach dem frühen 1:0 müsstest du die nötige Sicherheit haben. Und als Steinbach nur noch zehn Mann auf dem Platz hatte, wurde es sogar noch schlechter. Da dachte jeder, er sei der freie Mann“, analysierte ein sichtlich angefressener Richard Fink den 3:2-Arbeitssieg seines Teams gegen das Kellerkind aus dem Hünfelder Land.

Fast die Sprache verschlagen hatte es Steinaus Kapitän André Kalus kurz nach dem Abpfiff: „Das war überhaupt nichts. Unser Spiel hatte überhaupt nichts mit Fußball zu tun“, meinte er und fügte schließlich an, dass sich die Platzherren damit dem Niveau des Schiedsrichters angepasst hätten.

Ein wesentlicher Kritikpunkt der Steinauer Spieler am Unparteiischen Jochen Dentel bezog sich auf die 76. Minute: Timo Lotz zog einen Freistoß von der rechten Seite an den langen Pfosten. SV-Torwart Markus Oswald war noch am Ball dran. Nach Steinauer Darstellung lenkte er das Leder aber ins Netz, von wo es von der Torhalterung zurück ins Feld sprang. Dentel dagegen hatte offenbar einen Pfostentreffer registriert, und auch sein Assistent André Müller aus Eichenzell hatte kein Tor gesehen.

Rätselraten auch beim Elfmeter für Steinbach: „Ich habe den Schiedsrichter gefragt, ob er meinen Zweikampf mit Weber abgepfiffen habe. Ich hatte mich aufgestützt, was er durchaus hätte pfeifen können. Er verneinte das mit dem Hinweis auf ein Handspiel“, berichtet FV-Libero Tarek Schlehuber von seinem Dialog mit dem Schiri. 

 

14.11.2005 Kinzigtal-Nachrichten