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Lob für konzentrierte
SCW-Leistung HNA
v.26.8.02
VON HANS-PETER REUTER
Willingen
SC Willingen - SV Steinbach 3:0 (1:0). -
„Meine Mannschaft war heute grottenschlecht”, brachte Steinbachs
Trainer Thomas Reith die Leistung der Gäste auf den Punkt. In keiner Phase der Partie
kam der Gedanke auf, dass der SC Willingen das Feld nicht als Gewinner
verlassen würde.
Die Gäste waren in allen Belangen
unterlegen. „Ich habe nicht den Willen gesehen. Es fehlte an der
Laufbereitschaft. Es war keine Kampfkraft da”, berichtete der enttäuschte Coach
der Gäste mit gesenktem Haupt nach dem Match. Lediglich zwei Torchancen brachte
das Team zustande. Die erste Möglichkeit hatte der hoch gelobte Thomas Winter.
Nach einer Flanke von Rhode rutschte Libero Eckhard Vogel auf dem tiefen Rasen
aus und der Ex-Gladbacher Winter hatte freie Schussbahn. Das Spielgerät landete
allerdings gut zwei Meter über dem Kasten.
Das war schon alles, was Winter gelang. In
seinem zweiten Spiel von Beginn an meldete der „Youngster" des SCW Manfred
Feistner den mit großen Vorschusslorbeeren ins Upland gekommenen Winter ab.
Sein Trainer Reith nahm ihn in Schutz: „Winter lebt von seinen Mitspielern.
Wenn die nicht gut sind, kann er allein auch nicht gegen eine ganze Elf
gewinnen.” Lob hingegen gab es für Feistner von seinem Trainer Niglis: „Der
Junge hat seine Sache sehr gut gemacht. Er hat Winter nicht zur Entfaltung
kommen lassen.”
Die zweite Torchance besaßen die Gäste in der
letzten Minute, als Neidhardt aus 15 Metern abzog und in Willingens Keeper Lück
seinen Meister fand. Lediglich bei Abschlägen musste der Mann zwischen den
Pfosten außerdem den Ball berühren.
Willingen begann sehr konzentriert und machte viel Druck. Nach 12 Minuten
stellte sich der erste Erfolg ein. Gästespieler Rhode spielte Finger den Ball
in die Füße. Dieser ging bis auf die Grundlinie, legte in die Mitte; und dort
hatte Torsten Vogel keine Mühe, das Leder zur Führung über die Linie zu
drücken. Die besten Chancen blieben danach ungenutzt. „Wir hätten in der ersten
Halbzeit schon das ein oder andere Tor nachlegen müssen,” stellte Trainer
Niglis nach dem Spiel dann treffend fest.
Der Trainer war nach dem Seitenwechsel besonders sauer darüber, wie
leichtfertig seine Angreifer mit den Torchancen umgingen. Der Arztkoffer bekam
den Ärger des Trainer deutlich zu spüren. Ruhiger wurde Niglis in der 65.
Spielminute. Mertens hatte kurz vor der Mittellinie von dem Berge auf die Reise
geschickt. Dieser war schneller als sein Gegenspieler Ziegler und der trockene
Schuss des „Langen” aus 17 Metern schlug im langen Ecke unhaltbar ein. Damit
war die Entscheidung gefallen.
Der Torhunger des Tabellendritten aus dem
Upland war noch nicht gestillt. Wegbereiter zum dritten Treffer war von dem
Berge. Dieser erkämpfte sich auf der linken Seite das Leder, ging auf die
Grundlinie und legte in die Mitte ab. Dort hielt Mertens nur den Fuß hin und
die Lederkugel zappelte zum drittenmal in den Maschen.
„Ich bin mit der Leistung meiner Mannschaft
voll zufrieden,” war Trainer Niglis sichtlich entspannt. „Wir haben sehr konzentriert
und diszipliniert gespielt und dem Gegner so kaum eine Chance ermöglicht,” gab
es für die Elf ein Lob vom Mann an der Linie.
Willingen: Lück – Eckhard Vogel – Schmidt, Kesper – Feistner,
Hintschich (86. Niglis), Mertens (90. Podszun), Finger, Theiß – vom dem Berge,
Torsten Vogel (80. Flore).
Steinbach: Oswald – Vogt – Kochanski, Ziegler – Neidhardt, Heysel (86.
Heimrich), Zenker (57. Steinmetz), Rhode, Winter – Klawonn, Kehl (74. Böchner).
Schiedsrichter: Möwes (Reinhardshagen) –
Zuschauer: 150.
Tore: 1:0 Torsten Vogel (12.), 2:0 von dem Berge (65.), 3:0 Mertens
(72.).