Stand: 1990
Autor: Helmut Heimrich (Die Chronik wurde auf dem Kommers am 5.8.1990 verlesen und beruht auf Aufzeichnungen von Leonhardt Ritz und den auf ihm basierenden Fassungen aus den Jahren 1970 und 1980 und sie wurde erstmals im Rahmen einer Festschrift zum 70jährigen Jubiläum veröffentlicht, Anm.: bh, Herbst 1990 )
Im Wesentlichen stützen sich die
folgenden Ausführungen auf die Aufzeichnungen des Gründungsmitgliedes und bis
ins Rentenalter für den Verein tätigen Leonard Ritz: Der erste Weltkrieg war
beendet. Es folgte eine schlechte Zeit. Die Lebensmittel waren knapp. Eine
schleichende Krankheit, die Inflation, breitet sich immer weiter aus. In dieser
Zeit suchte die Jugend und besonders die Jungend auf dem Lande nach
freizeitlicher Betätigung. Die Jugend fand diese Betätigung in Sport und Spiel.
Insbewondere Fußball, Leichtathletik und Turnen waren sehr beliebt.
Um
die sportliche Betätigung zu organisieren und systematisch zu erweitern, wurden
entsprechende Vereine gegründet. Auch im Hünfelder Land wurden Sportvereine ins
Leben gerufen. So fanden sich schließlich in Steinbach junge Leute zusammen und
diskutieren über die Gründung eines Sportvereins. An dieser Stelle soll die
Mitteilung des langjährigen Vorsitzenden Anselm Herr Erwähnung finden, die er
anläßlich des 40jährigen Jubiläums machte: "Schon im Jahre 1913 hatte sich
in Steinbach eine Fußballgruppe gebildet, die sogar mit Neukirchen ein Spiel
machte. Man habe damals noch mit langen Hosen und Nagelschuhen gespielt."
Im
Juni 1920 war es dann soweit. Durch "Herumsprache" fanden sich an
einem Sonntag, vermutlich war es der 20. Juni, in der Gastwirtschaft Walk eine
große Anzahl junger Leute im Alter von 18 bis 25 Jahren ein. Nach einer
begeisterten Aussprache kam man überein, einen Sportverein zu gründen. Als
Gründungsmitglieder sind folgende Personen festgehalten:
Aloysius Klüber,
Leonhard Liebeck, Theodor Kircher, Franz Keller, Hermann Dehler, Karl
Gutberlet, Willi Jandt, Albert Gemming, Anselm Herr, Leonard Ritz, Wilhelm
Eckart, Karl Most, Josef Vogel, Wunibald Wiegand, Karl Ritz, Wilhelm Bott,
Aloysius Hahn, Josef Lohfink, Cornelius Most, Vitus Most, Josef Kalb.
In
seinen Aufzeichnungen erwähnt L.Ritz noch zusätzlich Adolf Vogel, Richard
Gerhard, Josef Albrecht, Cyrakus Albrecht, Hans Günther, Adam Vogel, Leonhard
Most, Georg Nüske, Emil Vogel, Christoph Müer und August Dietrich, die zur
gleichen Zeit oder wenig später dem Verin beigetreten sind.
Zum
1. Vorsitzenden wurde Franz Keller gewählt. Adolf Vogel wurde 1. Schriftführer,
Leonard Ritz wurde das Amt des 1. Kassierers anvertraut. Hermann Dehler wurde
zum 2. Vorsitzenden, Karl Gutberlet zum 2. Schriftführer und Leonhard Liebeck
zum 2. Kassierer gewählt.
Bild 1
h.v. l.: Aloysius
Klüber, Albert Gemming, Wilhelm Bott, Karl Gutberlet, Wunibald Wiegand,
Willi Jandt,
Karl Ritz, Vitus Most, Loonard Ritz, Cornelius Most, Josef Vogel, Adolf Vogel
mittlere
Reihe: Leonhard Liebeck, Karl Bott, Karl Most, Josef Kalb, Hermann Dehler, Franz
Keller, Josef Lohfink, Theodor Kircher vordere Reihe: Aloysius Hahn, Wilhelm
Eckart, Anselm Herr
Es galt nun, dem Verein auch einen
Namen zu geben. Der damalige hier amtierende Hauptlehrer Christoph Müer schlug
vor, den Verein "Turn- und Fußballverein" zu nennen, da man das
Turnen und die Leichtathletik einbeziehen wollte. Dieser Vorschlag wurde
angenommen. Einige Jahre später wurde der Verein dann in "Sportverin
Steinbach 1920" umbenannt. Gründe für die Namensänderung sind nicht
bekannt. Somit bestand neben dem Männergesangverein "Cäcilia", der im
Jahre 1900 gegründet wurde und dem Kriegerverein (heute
Kyffhäuserkameradschaft) der Sportverein als 3. Verein. andere Vereine, wie
z.B. der Junggesellenverein "Einigkeit und Frohsinn", existierten nur
vorübergehend. Aus Gründungsaufzeichnungen des Sängerchores
"Harmonie" Steinbach geht hervor, dass im Jahre 1926 junge Männer aus
den Reihen des Sportvereins den Sängerchor gegründet haben.
Da
zur Führung eines Vereins auch Geldmittel zur Verfügung stehen müssen, wurden 1
Reichsmark als Eintrittsgeld und 50 Pfennig als monatlicher Mitgliedsbeitrag
festgesetzt.
Der
Grundstein für die sportliche Betätigung in Steinbach war nun gelegt. Wer aber
glaubte, das Fußballspielen gegen andere Mannschaften konnte nun sofort
beginnen, sah sich getäuscht. Die Beschaffung von Spielmaterial war nur eine
finanzielle Frage, es mussten aber auch Spieler vorhanden sein. Nur ganz wenige
der neuen Mitglieder hatten schon einmal ein Fußballspie gesehen. Noch weniger
hatten je einen Fußball getreten.
Hauptlehrer
Müer war auch hier wieder sehr hilfsbereit. Er brachte den Spielern die
Grundbegriffe des Fußballspielens bei. Da er in seiner Studienzeit schon in
Fußballtspielen mitgespielt hatte und zudem ein guter Verteidiger war, gab er
den richtigen Mann dafür ab. Einen zweiten Helfer fand der Verein in dem
Berliner Willi Jandt. Er lernte gegen Ende des Krieges in Steinbach seine Frau
kennen, wohnte einige Jahre hier und zog dann wieder nach Berlin. Ihm verdankte
der Verein die baldige Aufstellung der 1. Vereinssatzung, die leider
verlorengegangen ist.
Der
Fußballbetrieb konnte nun richtig beginnen. Für das erste Stiftungsfest im
Jahre 1921 wurde die 1. Mannschaft aus Burghaun als Gegner eingeladen. Es war
das erste Spiel gegen eine auswärtige Mannschaft und ging mit 0:5 verloren.
Nach dem Motto "Aller Anfang ist schwer" ließ man sich nicht
entmutigen. Doch die Schwierigkeiten waren größer, als alle ursprünglich
angenommen hatten. Der damalige Ortsgeistliche konnte sich mit dem Vorhandensein
eines Sportvereins nicht abfinden. Auch die älternen Mitbürger von Steinbach
standen zumeist auf der Seite der Kirche. Sie mißbilligten ebenfalls das
Fußballspielen. Wie groß damals die Schwierigkeiten waren, soll hier nur an
einem Beispiel erläutert werden: Zum Austragen eines Fußballspiels gehört
notwendigerweise ein geeignetes Gelände. Eine Wiese oder ein anderes, zum Fußballspielen
geeignetes Gelände wurde aber den Spielern nicht zur Verfügung gestellt. Man
ließ sich dadurch nicht entmutigen. Es wurden zerlegbare Tore gebaut, deren
Pfosten mit eisernen Spitzen versehen waren. Diese Tore wurden dann auf der
Wiese aufgebaut, die für das Spiel an diesem Sonntag ausersehen war. Bis der
Besitzer der Wiese dahinterkam, war das Spiel zu Ende, und die Tore waren
längst wieder in Sicherheit. So ging es an jedem Spieltag auf eine anderes
Gelände. Manchmal wurde auch mit polizeilicher Anzeige gedroht. Den
Vorstandsmitgliedern blieb dann nichts anderes übrig, als den Besitzer
aufzusuchen und ihn wieder zu beruhigen.
Einen
schweren Rückschlag erlitt der Verein, als durch Vorkommnisse, die nichts mit
dem Sportverein zu tun hatten, der Hauptlehrer Müer aus dem Verein austrat und
sogar zum Gegner des Vereins wurde.
Doch
der Idealismus der Vereinsmitglieder wurde nicht gebeugt, im Gegenteil, der
Zusammenhalt wurde immer stärker und die Mitgliederzahl immer größer.
Im
Jahre 1924 fand man endlich ein Gelände am Tannenwald, das nun viele Jahre als
Sportplatz diente. Dieser Platz wurde von Heinrich Weber für 100 Mark gepachtet.
Durch die damals immer größer werdende Arbeitslosigkeit fiel es oft schwer,
diesen Betrag pünktlich zu zahlen. Daher wurde der Platz mehrmals aufgekündigt.
Diese kritischen Situationen konnten dadurch gemeistert werden, dass der
damalige Kreisjugendpfleger, Oberlehrer Möller, mit Beihilfen aus dem
Kreisjugendpflegefond aushalf. Da die immer wiederkehrenden Pachtbeträge zu
hoch wurden, stellte man im Jahre 1928 einen Antrag an den Kreis Hünfeld, sich
mit einem Betrag an dem Kauf des Platzes zu beteiligen.
Der
Antrag hatte Erfolg, zumal Herr Weber bereit war, den Platz für 500 RM zu
verkaufen. An den Kosten beteiligten sich der Kreis mit 300 RM, die Gemeinde
mit 100 RM und der Sportverein mit ebenfalls 100 RM. Der Platz wurde der
Gemeinde übereignet.
Im
Jahre 1923 verließ der 1. Vorsitzende Franz Keller Steinbach, um nach Amerkia
auszuwandern. An seine Stelle wurde Anselm Herr gewählt, der viele Jahre
hindurch dieses Amt bekleidete. Der Verein spielte ab dem Jahre 1924 in der C-Klasse
des osthessischen Spielverbandes im Kreis Hünfeld. Zwei Mannschaften wurden
seit Vereinsgründung unterhalten, wenn auch die 2. Mannschaft manchmal
zurückgezogen wurde. Spiele wurden auch gegen Mannschaften aus Hünfeld und
Fulda (u.a. Reichswehr) bestritten.
Bild 2
Ein Bild aus dieser
Zeit zeigt Fußballer, die über viele Jahre hinweg spielten
In den 20er Jahren unterhielt der
Verein auch eine Leichtathletikabteilung. Es wurden fast alle Leichtathletikkonkurrenzen
betrieben:
100
m, 200 m, 400m, 4 x 100 m – Staffel, 4 x 400m – Staffel, Weitsprung, Dreisprung
und Kugelstoßen.
Besonders
gut besetzt war die 4 x 100m – Staffel mit August Dietrich, Wilhelm Eckart,
Richard Gerhard und Wunibald Wiegand, weiter wirkten noch mit:
Josef
Lohfink, Hans Günther, Emil Vogel und viele andere. Die vielen errungenen
Preise und Plaketten haben es bewiesen. In den Langlaufdisziplinen 1.500 und
5.000 beteiligten sich vor allem Cyriakus Albrecht und Josef Wiegand.
Im
Rahmen eines Sportfestes, so erinnert sich Franz Dietrich, habe man mit
Eiterfelder Läufern einen Staffellaufwettbewerb durch die Kreuzgasse und die
"Saugasse" veranstaltet. Den errungenen Steinbacher Sieg habe die
Sportgemeinschaft anschließend unter freiem Himmel mit einem Tanzpodium in
"Kiele Garten" gefeiert, weil keiner der beiden heimischen Gastwirte
den Saal zur Verfügung stellte. Ein anderes Mal wurde ein Sportfest mit Fußballspielen
auf "Bohde Wies" im Diemer gefeiert. Das Bier wurde mit einem Pferdefuhrwerk
auf holprigen Wegen angeliefert. Auch wurden den Besuchern Würstchen zum
Verzehr gegen Bezahlung angeboten.
Zu Beginn der 30er Jahre zogen sich
viele, vor allem ältere Spieler, vom Spielbetrieb zurück. Anlass dafür war der
tragische Tod des 18jährigen Anselm Henkel, der sich bei einem Spiel in Künzell
so schwer verletzte, dass er wenig später seinen Verletzungen erlag. Erst
langsam erholte man sich im Verein von diesem Schock. Vor allem die Jugend fand
immer mehr Freude am Fußballspielen. So konnten wieder 2 Mannschaften gebildet
werden, die bis zum Jahre 1939 in unregelmäßigen Abständen Freundschaftsspiele,
vor allem gegen die Vereine der Nachbargemeinde, austrugen. Entscheidender
Faktor für das Zustandekommen eines Spieles war jedoch das Wetter. Zulaufwege
zum Sportplatz am Tannenwald waren der Grubenweg und der Pfad entlang der
Bahnschienen. Umgezogen wurde sich "in den Fichten", als
Fußballschuhe dienten oftmals Nagelschuhe.
Ein Bild aus den 30er
Jahren:
Bild 3
Zu den Auswärtsspielen lief man oder
fuhr zu dritt auf einem Fahrrad, soweit ein solches vorhanden war. Karl Ritz
erinnert sich an ein Spiel gegen Pilgerzell: "Wir liefen zum Burghauner
Bahnhof, fuhren mit dem Zug nach Fulda, liefen nach Pilgerzell und trugen das
vereinbare Spiel aus. Nach Beendigung wurden wir privat verköstigt.
Anschließend besuchten wir natürlich noch den abendlichen Tanz und dann ging es
spät in der Nacht auf gleiche Weise wieder nach Hause."
Jahresversammlungen
und Spielersitzungen wurden auch in dieser Zeit abgehalten. Um die sportliche
Organisation kümmerten sich vor allem Anselm Herr, Leonard Ritz und Josef
Möller.
Widerstand
gegen die sporttreibende Jugend, wie er vor allem in den 20er Jahren von Seiten
des Ortsgeistlichen und älteren Mitbewohnern geleistet worden war, verspürte
man in den 30er Jahren nicht mehr.
Die
Tatsache, dass durch das damalige Regime immer mehr junge Männer zum
Reichsarbeitsdienst und zum Militär herangezogen wurden, brachte gegen Ende der
30er Jahre allmählich den Spielbetrieb zum Erliegen. Viele junge Männer kehrten
dann später aus dem Krieg nicht mehr zurück.
Während
des Krieges spielten nur noch Schüler- und Jugendmannschaften, die oft mit
gleichen Mannschaften des Kreises ihre Kräfte maßen.
Im Jahre 1945, nach Überwindung großer
Schwierigkeiten, wurde der Sportverein zu neuem Leben erweckt. Die Sportjugend
fand sich erneut zusammen und wählte August Kiel zum 1. Vorsitzenden. Mit
Begeisterung war man bei der Sache, und so war es nicht verwunderlich, dass der
Verein einen ständigen Aufschwung erlebte und in dieser Zeit auch eine sehr
hohe Mitgliederzahl erreichte (1948: 134!).
Bereits
im Sommer des Jahres 1945 trug man ein Spiel gegen Ober-Ufhausen aus.
Im
Jahre 1947 begannen die Punktspiele.
Bild 4
v.l.n.r.:Schiedsrichter
Merz, Otto Witzel, Karl Most, Adolf Henkel, Cyriakus Albrecht, Hans Diel, Bruno
Fürst, Richard Gerhard; hockend: Karl Dietrich, Karl Bott, Bernhard Lohfink
In der Saison 1950/51 konnte die 1.
Mannschaft den Zweikampf mit Eiterfeld zu ihren Gunsten entscheiden. Im letzten
Spiel, am 13.04.1951, wurde Burghaun mit 3 : 1 geschlagen. Mit einem
Punktverhältnis von 33 : 7 und 56 : 20 Toren wurde die Meisterschaft errungen.
Unvergessen bis heute sind die Namen der Spieler, die auch im gleichen Jahr den
Kreispokal gewannen:
Valentin Weber, Emil Ludwig, Josef
Rehberg, Josef Bosold, August Albrecht, Karl Bott, Wilhelm Kiel, Hermann
Ludwig, Hermann Kiel, Erich Hunschok, Kurt Kaulitz und Anton Manns.
Im
darauffolgenden Bezirkspokalendspiel musste man gegen Lauterbach eine 6 : 0
Niederlage einstecken. Da man zu dieser Zeit nicht automatisch in die
Bezirksklasse aufsteigen konnte, mussten Aufstiegsspiele absolviert werden. Die
Problematik dieser Spiele soll durch einen Auszug aus dem Protokollbuch des Vereins
verdeutlicht werden: "Mit dem Punkt 5 wurden die nun am 1.8. wieder beginnenden
Aufstiegsspiele behandelt. Die Fortsetzung der restlichen Spiele, von denen
zwei auf einen Mittwoch verlegt wurden, schien der Vereinsleitung nicht
durchführbar. Abgesehen davon, dass mehrere Spieler der 1. Mannschaft auswärts
in Arbeit stehen und höchstenfalls erst am Sonntag nach Hause kommen, fallen
diese Spiele gerade in die Hochsaison der Ernte. Es ist unmöglich, die
benötigten Spieler in dieser Zeit zur Verfügung zu haben. Die Spieler der 1.
Mannschaft, soweit sie anwesend waren, sprachen sich nach Befragung für die
Weiterbeteiligung an den Spielen aus. Bezirksklassenleiter Hornschuh soll noch
einmal gebeten werden, die Spiele auf andere Termine zu verlegen."
Ein
Aufstieg auf sportlichem Wege konnte nicht erreicht werden. Nach Beendigung der
Aufstiegsspiele verließ ein Teil der Spieler aus beruflichen und sonstigen
Gründen den Verein, der andere Teil hängte die Schuhe an den Nagel. So konnte
in der Saison 1952/53 der Abstieg nicht verhindert werden.
Ein
Neuaufbau musste vorgenommen werden.
Bild 5
Doch
schon im Spieljahr 1955/56 konnte eine neu formierte, junge Mannschaft die
Meisterschaft erringen.
In der erfolgreichen
Mannschaft spielten:
Josef Hohmann, Erich
Eckart, Anold Lohfink, Josef Bott, Willi Bott, Wolfgang Melchers, Arthur Liebeck,
Franz Ritz, Josef Lohfink, Herbert Manns, Helmut Ludwig.
Diese Mannschaft
konnte sich bis zum Jahre 1959 in der A-Klasse halten.
Bild 6
Bild 7
Dann
folgte erneut der Abstieg in die B-Klasse. Im Protokollbuch des Vereins heißt
es dazu: "Durch die Auflösung der A-Klasse Gruppe Mitte Hünfeld im Sommer
1958 wurde Steinbach mit noch zwei weiteren Mannschaften Eiterfeld und Roßbach
der Gruppe Fulda Mitte zugeteilt, während Mansbach, Langenschwarz und Wehrda in
der Gruppe Nord spielten. Es war von vornherein klar, dass Steinbach in dieser
Gruppe, die noch die stärkste im Bezirk Fulda war, einen sehr schweren Stand habe,
und die wirtschaftlich für den Verein fast untragbar schien. Und so kam es,
dass Steinbach nach anfänglichem einigermaßen gutem Start bald unter den
letzten Mannschaften zu finden war. In den letzten 5 Spielen war trotz starker
Gegner keine Niederlage mehr zu verzeichnen. Doch der Abstieg war nicht mehr
aufzuhalten, trotz fast nur knapper Niederlagen. Steinbach war einer von den
frei Absteigern."
Aus den Aufzeichnungen des
Vereins geht hervor, dass während der gesamten 50er Jahre hindurch Jugendmannschaften
am Spielbetrieb teilnahmen. Ihre Betreuer Silbermann und Egon Neidert berichten
von Spielen, die mit Begeisterung
ausgetragen wurden. Die Jugend hielt vorbildlich zusammen und hatte dementsprechend
auch Erfolge zu verzeichnen.
Bild 8
Die "Brummerelf"
in den 50er Jahren
hintere Reihe:
Helmut Liebeck, Josef Beikirch, Walter Keller, Josef Stumpf, Leonhard Mihm,
Ludwig Heim, Josef Kraus, August Wiegand, Konrad Hahn
mittlere
Reihe: Robert Meister, Franz Bosold, Walter Ludwig
vordere Reihe:
Robert Bott, Heinrich Zeller, Adolf Hauser
In
den 50er Jahren, die durch wechselhafte sportliche Erfolge des Vereins und
seiner Mannschaften gekennzeichnet waren, wechselten ebenso oft die
Verantwortlichen in den Führungspositionen. Die Vorstandswahlen, beginnend mit
dem Jahr 1945, brachten bis zum Jahre 1960 verschiedene Vereinsmitglieder in
die Funktion des 1. Vorsitzenden. Wie schwierig es war, einen Vorsitzenden zu
finden, zeigen die vielen Hinweise in den Protokollen der
Jahreshauptversammlungen. Im Wesentlichen, so die Aussage der ehemaligen
Vorsitzenden Wolfgang Melchers und August Heim, bestand ihre Hauptaufgabe
darin, den Spielbetrieb der Seniorenmannschaften aufrechtzuerhalten. Beständig
und engagiert nahmen nur Josef Beikirch und Leonard Ritz über all die Jahre
ihre Funktionen als Schriftführer bzw. Kassierer wahr.
Finanziell
kam der Verein schlecht und recht über die Runden, der Kassenbestand war
bescheiden. Man war froh, wenn man nach Saisonschluss keine Schulden vorweisen
konnte, zumal gerade Mitte der 50er Jahre ein ständiger Rückgang der
Mitgliederzahl zu verzeichnen war und somit eine der Einnahmequellen für die
Finanzierung des Spielbetriebs angeschlagen wurde. Nicht umsonst appellierte
der 1. Kassierer mehrmals an die Mitglieder, die rückständigen Beitrage (1949
bis 1960) zu zahlen. Zu Beginn des Jahrzehnts konnte man noch Einnahmen aus dem
Theaterspielen und dem "Kirmeshalten" verzeichnen, die die
Vereinskasse spürbar aufbesserten.
Bild 9
Auf dem alten
Sportplatz am Tannenwald, im Hintergrund, die Umkleidehalle, die 1952/53 von Donatus
Möller und Helfer errichtet worden war.
v.l.n.r.: Erich Eckart, Reinhold Wiegand, Josef Klüber,
Walter Beckert, Helmut Ludwig
Kurios
erscheint folgender Mitgliederbeschluss aus dem Jahre 1956: Der 1. Kassierer
Josef Beikirch schlug vor, auch den passiven Mitgliedern, soweit sie ihre
Mitgliedsbeiträge frühzeitig bezahlt hätten, auf dem Sportplatz freien Eintritt
zu gewähren. Er begründete seinen Antrag damit, dass die Außenstehenden auch
sehen, dass auch passive Mitglieder im Verein noch Geltung besitzen. Die
Versammlung erklärte sich damit einverstanden. Aber schon ein Jahr später wurde
diese getroffene Entscheidung wieder auf Antrag der passiven Mitglieder selbst
aufgehoben.
Schwerpunkte
im Vereinsleben der 60er Jahre bildeten das 40jährige Jubiläum zu Pfingsten
1960, das Streben der Vorstandschaft und der Seniorenfußballer, den
Wiederaufstieg in die A-Klasse zu schaffen, die Planung , der Bau und die
Fertigstellung des neuen Sportgeländes mit Vereinsheim und schließlich die Erringung
der B –Klassenmeisterschaft im Jahre 1969.
Im Mittelpunkt
des Jubiläumssportfestes standen die Begegnungen der Senioren und der Jugend,
die ihre Spiele gegen Mannschaften aus Bad Soden austrugen.
Bild 10
.1. Mannschaft
v.l.n.r.
stehend: Eberhard Kochanski, Josef Lohfink, Walter Beckert, Hermann Weber, Rudi
Jesensky
hockend:
Reinhold Wiegand, Erich Eckart, Helmut Ludwig
knieend:
Oswald Manns, Helmut Sippel, Josef Bott
Bild 11
2. Mannschaft
v.l.n.r.
stehend: Herbert Schwalbach, Adolf Stock, Hubert Ludwig, Josef Klüber, Helmut
Hofmann, Kurt Naumann
hockend:
Bernhard Kiel, Adolf Kittel, Helmut
Weber, Ewald
Jordan, Karl-Heinz Most
Bild 12
Jugend
v.l.n.r.
stehend: W. Möller, Bernhard Traud, Gerhard Abel, Ludwig Hohmann, Oswald Herr
hockend: Erich
Hochhaus, Herbert Lohfink, Richard Ritz
sitzend:
Günther Rieger, Peter Saar, Gottfried Olbrich
Bild 13
Erstmals trat
eine neugebildete Schülermannschaft in Erscheinung, die einen Erfolg über Neukirchen
erzielen konnte.
Schüler: 1. Einsatz
stehend:
Rainer Ritz, Gerhard Ludwig, Helmut Vogt, Helmut Heimrich, Martin Möller
hockend:
Erich Heimrich, Berthold Hahn, Elmar Mihm
sitzend:
Christian Stebel, Hans Peuker, Karlfred Hauser
Eingeleitet worden war das
"familiäre Sportfest" durch einen morgendlichen Festgottesdienst, in
dem der neue Seelsorger der Gemeinde, Pfarrer Mrasek, in seiner Predigt die
Bedeutung der intakten Sportgemeinschaft für die Gesellschaft herausstellte. Im
Gegensatz zu den Seelsorgern der frühreren Jahrzehnte sagte er dem Verein seine
und die Unterstützung der Kirche zu. Das gesamte Geschehen dieses
Jubiläumstages fasste die FZ am 3. Juni 1960 im nachfolgenden Artikel zusammen.
Ungeklärt blieb für die Chronisten, aus welchem Grund der damals angesetzte
Festkommers ausfiel.
Nach dem Abstieg in die B-Klasse
im Jahre 1959 versuchten die Verantwortlichen des Vereins, den Wiederanstieg so
schnell wie möglich zu schaffen. So lieferte sich die 1. Mannschaft in der Saison
1961/62 ein Kopf – an – Kopf – Rennen mit Rasdorf, musste sich aber im Endspurt,
bedingt durch schwerwiegende Verletzungen von Anton Manns, Josef Lohfink,
Herbst Manns und Walter Beckert, geschlagen geben.
Zudem wurde die Spielstärke der
1., aber auch der 2. Mannschaft, in der darauffolgenden Saison durch den Abgang
der Spieler H. Weber, H. Sippel, G. Abel, A.Göbel, K.Naumann, B. Traud und
Olbricht zur neugegründeten SG Dittlofrod Körnbach geschwächt. In der Saison
1966/67 musste man sich mit der Vizemeisterschaft begnügen. In den folgenden
Spielserien kam die 1. Seniorenmannschaft über Mittelfeldplätze nicht hinaus.
Hatten in den 50er Jahren die
Vorsitzenden fast immer nach einem Jahr ihr Amt wieder zur Verfügung gestellt,
so trat spätestens Mitte der 60er Jahre eine Veränderung ein. Mit Wilfried Möller
als Vorsitzenden, aber auch schon mit seinen engagierten Vorgängern August
Heim, Berndhard Kiel und Anton Manns hatte das ständige Wechselspiel ein Ende.
Möller führte den Verein von 1966 bis 1973. In seine Amtszeit fiel der
Endausbau und die Einweihung des neuen Sportplatzes mit Sportlerheim.
Waren die Mitglieder in den
Gründungsjahren unzufrieden mit dem Platz am Tannenwald, so dachte man 1952,
als im Ort mit der Umlegung begonnen wurde, über einen Platz in Ortsnähe nach.
Mehrere Versuche scheiterten. Das zuerst zugedachte Gelände am Eichküppel
oberhalb der Bahnschienen, das dem Verein durch die Gemeinde übereignet werden
sollte, würde keine Einnahmen mehr für die Gemeinde bringen. Das anschließend
ausersehene Gebiet am Sand wurde noch zum Baugebiet umfunktioniert. Der am
Brandersholz schon vom Fichtenbestand geräumte Platz lag zu weit weg und zwar
zu wasserundurchlässig. Anschließend konnte für den in Ortsnähe liegenden
damaligen Steinbruch kein Ersatzsteinbruchlager für die Umlegungsgemeinde
gefunden werden, obwohl eine in Fulda stationierte amerikanische Einheit
kostenlos ihre maschinelle Mithilfe für die Beseitung des Felsgesteins und der
Erdmassen zugesagt hatte.
Schließlich kam es doch zur Einigung, und die Gemeinde
erwarb 1962 Grund und Boden in "Ottmanns Struuch".
Innerhalb des Vereins wählte man
einen Ausschuss, der sich mit dem Sportplatzbau befassen und die Planung vorantreiben
sollte:
Fritz Block, Leonard Ritz, August Heim und Josef Beikirch.
Folgende Gründe waren in dieser
Zeit Anlass, sich für einen Neubau einzusetzen:
-
die hängige und
unebene Oberfläche des Waldsportplatzes genügte den allgemeinen Anforderungen
eines modernen Sportgeländes nicht mehr,
-
der halbständige
Fußmarsch dorthin hielt, besonders bei schlechtem Wetter, die Zuschauer von
einem Besuch ab, mehrmals schon musste in der Vergangenheit vor fast leerer
Kulisse gespielt werden,
-
ein regelmäßiges
Training, ohne dass ein Verein der B-Klasse nicht bestehen kann, war nicht durchführbar,
-
fehlende
Sanitäranlagen
Bild 15
Spiel gegen Borsch 1957, am Waldsportplatz am Tannenwald
Bereits im Jahre 1963 waren Planung und Finanzierung
(161.000,00 DM) abgeschlossen. Mit dem Bau konnte begonnen werden, doch dann stellten
sich infolge des steinigen und felsigen Geländes unvorhersehbare Schwierigkeiten
ein, so dass im Jahre 1966 eine Nachfinanzierung von 81.000,00 DM notwendig wurde.
Die
Steinbacher Sportler hofften und bangten damals, doch sie ließen
den Mut niemals sinken. Sie wünschten sich einen Platz in der Nähe des Dorfes,
und ihr Wunsch ging schließlich auch in Erfüllung.
Selbstverständlich
war die Gemeinde Steinbach nicht in der Lage, das gesamte Projekt zu finanzieren.
Die Gesamtkosten von 242.000,00 DM verteilten sich wie folgt: Land Hessen
95.000,00 DM, Bund 40.000,00 DM, Kreis 46.000,00 DM, Gemeinde 30.000,00 DM,
Hessischer Fußballverband 22.000,00 DM. Dazu kam die Eigenleistung des
Sportvereins mit 10.000,00 DM.
Bild 16
Vereinsmitglieder am Rohbau des Sportlerhauses
Adolf Kittel,
Hubert Ludwig, Wilfried Möller, August Heim, Josef Beikirch, Günther Rieger,
Alfred Ritz
Stellvertretend für die Schar der
freiwilligen Helfer, die sich um das Gelingen dieser großen Aufgabe verdient gemacht
haben, müssen Leonard Ritz und August Heim genannt werden. Ihre Leistung wurde
in dieser Zeit bei gegebenen Anlässen oftmals gewürdigt, und sie besitzt auch
heute noch Vorbildfunktion.
Bild 19
Bild
18
Über 600 Zuschauer säumten am Pfingstsonntag,
dem 25.05.1969, den neuen Sportplatz in der "Mainliete", als
Architekt Benno Bug aus Mackenzell die gelungene Anlage an Bürgermeister Josef
Rehberg übergab und dieser dann den Schlüssel des Sportlerhauses und das
Sportfeld dem 1. Vorsitzenden Wilfried Möller anvertraute.
Bild 17
Die kirchliche Weihe nahm Pfarrer
Reinhard Mrasek vor, der den Sportanlagen und dem neuen Vereinsheim Gottes
Segen spendete
Bild
20
Hauptspiel zur
Einweihung des neuen Sportplatzes "Mühlengrund" am 25.5.1969
Steinbach - Eiterfeld 3:3
SVS
stehend v.r.n.l.: SR Alfons Öhlenberg, Adolf Kittel, Peter Saar, Herbert Manns,
Berthold Helmke, Gerhard Ludwig, Franz Kircher, Helmut Heinrich, Helmut Vogt,
Dieter Scheer, Erich Heinrich, Elmar Mihm, Herbert Lohfink, LR Hofmann
(Dittlofrod), LR Oswald Herr (Steinbach)
Eine Woche später, am 31.05.1969, konnte sich die 1.
Mannschaft nach zwei Entscheidungsspielen den Titel der B-Klasse Hünfeld und
somit den Aufstieg in die A-Klasse sichern. Notwendig geworden war diese 3er
Runde, nachdem am Ende der Saison die Teams aus Soisdorf, Großentaft und
Steinbach (134 : 29 Tore) jeweils einen Punktestand von 52 : 58 aufwiesen. Am
15.5.1969 erlebten 1.200 (!) Zuschauer auf dem Eiterfelder Sportplatz einen 3 :
0-Sieg über Soisdorf, das sich 4 Tage zuvor mit 2 : 1 gegen Großentaft
durchgesetzt hatte. Durch ein 1:1 - Unentschieden vor wiederum 500 Zuschauern
sicherte sich die "Romeis-Elf" am 31.05.1969 den Titel.
Bild 21
Zeitungsartikel
22
Bild 23
Im Jahre 1969
fanden erstmals Damen Zugang zum aktiven Sport in Steinbach. Es wurde eine bis
heute erfolgreich geführte Damen-Gymnastik-Abteilung gegründet. Um den Damen
den Einstieg in die Männerwelt des Sports zu erleichtern, fungierte Bernhard
Lohfink jahrelang als Abteilungsleiter.
Gründungsmitglieder
der Gymnastikgruppe
v.l.n.r.
stehend: Irmgard Bosold, Käthe Hohmann, Gretel Klüber, Helga Henkel
hockend:
Anita Kircher, Anneliese Lohfink, Ursula Kiel
es
fehlen: Elisabeth Mörmel, Gerlinde Seng, Anita Manns
Bild 24
Geißbockelf
v.l.n.r.
Adolf Kittel, Josef Hohmann, Helmut Weber, Arthur Liebeck, Hubert Ludwig,
Engelbert Heimbrodt, Wilfried Möller, Adolf Dietrich, Walter Beckert, Anton
Manns, Berthold Hahn
Zweifelsohne muss beim Rückblick
auf die 70jährige Vereinsgeschichte festgestellt werden, dass die größten und
auch die schönsten Erfolge unserer Fußballabteilung in dieser Zeit liegen. Eine
wahrhaftet Fußballbegeisterung hatte sich unter den Einwohnern Steinbachs
ausgebreitet.
Nachdem im Jahre 1969 die
Sportanlage in der Mainliete nach Fertigstellung feierlich eingeweiht und die
B-Klassenmeister-schaft errungen worden war, galt es 1970 den 50. Geburtstag
des Vereins zu feiern. Am 29. Mai 1970 konnte der 1. Vorsitzende Wilfried
Möller im Saale Ludwig zahlreiche Gäste, Ehrenmitglieder und auch noch
Mitbegründer des Vereins zum Festkommers begrüßen, bei dem zahlreiche Ehrungen
vorgenommen wurden. Dem Kommers vorangegangen war in der frühen Abenddämmerung
ein organisierter Fackel- und Lampionszug durch die Straßen des Ortes. Einige
hundert Schüler, Jugendliche und Sportanhänger marschierten in dem vom Musikzug
"Wilhelm Tell" angeführen Umzug mit, zahlreiche Einwohner säumten
Wege und Straßen (FZ vom 1.6.1970)
Bild 25 Fackelzug vor dem
Kommers am Freitag, den 29.05.1970
Ein Festzug führte mit vielen
geladenen Vereinen am 31. Mai durch die Ortschaft. Der sportliche Rahmen dieser
Festtage sah Pokalspiele der Nachbarvereine, Jugend- und Schülerspiele sowie
das Hauptspiel SV Steinbach – FV 1910 Horas vor.
Bild 26
SV Steinbach 1920 e.V. - FV
Horas 31. Mai 1970, Ergebnis 2 : 6
stehend
v.l.n.r.: W. Möller 1. Vors., Herbert Manns, Josef Hohmann, Erich Heimrich,
Berthold Helmke, Josef Weiss, Herbert Lohfink, Franz Kircher, Gerhard Ludwig,
Egon Hohmann, Siegfried Block, Helmut Vogt, Helmut Heimrich, Adolf Göbel
Als Aufsteiger
der A-Klasse Nord konnte die 1. Fußballmannschaft in der Spielserie 1969/70
erst durch Entscheidungsspiele in Arzell gegen Mansbach und Roßbach dem Abstieg
entgehen.
FZ 27
Aber bereits in der
darauffolgenden Saison 1970/71 konnte die Meisterschaft nach einer packenden
Serie von 25 ungeschlagenen Spielen in dieser Klasse errungen und damit der
erstmalige Aufstieg die Bezirksklasse erreicht werden.
In der 1. Mannschaft, die von
Eberhard Jansen trainiert wurde, standen folgende Spieler:
Peter Saar, Herbert
Lohfink, Egon Hohmann, Josef Weiss, Franz Kircher, Kurt Kirsten, Berthold
Helmke, Erich Heimrich, Gerhard Ludwig, Helmut Vogt, Norbert Liebeck und viele
andere.
In diesem Jahr wurden neben der
1. Mannschaft auch noch die Reserve- und die Jungendmannschaft Meister ihrer
Spielklassen. Man sang damals in Steinbach: "Hurra, Hurra, Hurra, der
3fache Meister ist da."
Dem Verein schlossen sich in der
Saison 1971/72 Bruno Arnecke und Helmut
Gutberlet aus Rothenkirchen sowie Manfred Petrich aus Eiterfeld zur Verstärkung
der Mannschaft an. Großartige Spiele lieferte die 1. Mannschaft, am Ende der
Saison konnte ein ausgezeichneter 3. Platz belegt werden.
Als Neuling in dieser Gruppe
wurde die Mannschaft zu einem Zuschauermagneten.
SVS
|
–
|
RSV
Petersberg
|
am 29.08.71
|
1000
Zuschauer
|
SVS |
– |
VFL Eiterfeld |
am 19.09.71 |
1500 Zuschauer |
RSV Petersberg |
– |
SVS |
am 06.02.72 |
700 Zuschauer |
VFL Eiterfeld |
– |
SVS |
am 27.02.72 |
1000 Zuschauer |
SVS |
– |
Horas |
am 05.03.72 |
500 Zuschauer |
SV Neuhof |
– |
SVS |
am 13.03.72 |
400 Zuschauer |
SVS |
– |
Flieden |
am 19.03.72 |
900 Zuschauer |
Unvergessen aus dieser Saison
bleiben die Spiele gegen Eiterfeld, Petersberg, Flieden und viele andere.
Der Hünfelder Sportredakteuer
Alfred Lühn von der Fuldaer Volkszeitung schrieb am 03.03.1972 über den SVS
Folgendes:
"Wo ist derzeit die
Fußballbegeisterung im Bezirk Fulda am größten? Wer es genau wissen will, der
soll am Sonntagnachmittag das Bezirksklassenspiel Steinbach – Horas besuchen.
100 – 500 Dorfbewohner kommen zu den Heimspielen, das ist fast die Hälfte der Einwohner,
Vergleiche will man erst gar nicht anstellen. Da wird einem schwindelig.
Steinbach steht als Neuling in der Bezirksklasse auf dem dritten Tabellenplatz,
und am Sonntag wurde in Eiterfeld der dortige "Erzfeind" mit 3 : 0
geschlagen. Die Genugtuung war groß, und die Bierchen schmeckten abends
nochmals so gut... Die Mannschaft hat auch auswärts einen treuen Anhang, der
selbst altgediente BK- Hasen ins Staunen versetzt. Kein Wunder, denn
Ortspfarrer Mrasek geht seiner Kirchengemeinde mit guten Beispiel voran... Im
kommenden Jahr, so spricht man, soll dann spätestens der große Wurf gelingen:
der Aufstieg in die Gruppenliga..."
In der darauffolgenden Saison
konnte der 5. Platz belegt werden, wobei die Mannschaft nach 3 Spieltagen sogar
mit 6:0 Punkten Tabellenführer geworden war. In dieser Serie wurde Berthold
Helmke mit 31 Treffern Torschützenkönig der Bezirksklasse.
Bild 28
VFL
Eiterfeld – SV Steinbach am 27.02.1972 0:3
stehend v.l.n.r.: Wilfried
Möller, (1. Vorsitzender) Berni Jansen (Trainer) Manfred Petrich, Josef Weiss,
Erich Heimrich, Helmut Vogt, Rudi Jesensky, Norbert Liebeck, Gerhard Diegelmann
(Masseur), Franz Kircher
hockend v.l.n.r.: Berthold
Helmke, Gerhard Ludwig, Peter Saar, Bruno Arnecke, Helmut Gutberlet, Herbert
Lohfink
Durch Weggang einiger Spieler und
Aufgabe der aktiven Fußballer-Laufbahn wurde die 1. Mannschaft so geschwächt,
dass in der Saison 1973/74 der Abstieg in die A-Klasse erfolgte. In seiner
Analyse sagte der damalige 1. Vorsitzende Rudi Jesensky: "Grund des
Abstieges war das Erschlaffen der Mannschaft, zum Teil schon im 2. BK – Jahr
bemerkbar, und die schlechte Trainingsbeteiligung. Der Abstieg war voraussehbar,
deshalb gab es keinen Zusammenbruch."
In der darauffolgenden Saison
konnte auf Anhieb der Wiederaufstieg in die BK unter Trainer Edmund Busse
geschafft werden. Mit 50 : 18 Punkten und 115 : 58 Toren hatte die Mannschaft
am Ende 5 Pluspunkte Vorsprung gegenüber dem Konkurrenten aus Niederaula. Da im
gleichen Jahr Eiterfeld aus der Bezirksliga abstieg, war man nun 2.
Repräsentant hinter Hünfeld im Sportkreis.
Die Meisterschaft halfen folgende
Spieler erringen:
(in Klammer: Einsätze und
Torerfolge)
Herbert Kiel (33 Einsätze/0
Tore), Hubert Block (10/0), Josef Weiß (29/2), Amand Krimmel (34/40), Norbert
Liebeck (31/11), Erich Heimrich (31/26), Berthold Neidert (3/1), Norbert
Lohfink (17/0), Willy Helmke (29/3), Gerhard Ludwig (28/0), Berthold Helmke
(30/25), Martin Simon (7/0), Paul Klinzing (31/0), Franz Kircher (20/6), Lothar
Quanz (20/2), Werner Kiel (5/0), Manfred Wiegand (17/1), Helmut Vogt (16/0),
Wolfgang Malkmus (13/3), Joachim Kreis (2/0), Reinhold Fischer (8/0), Günther
Riegler (11/1)
Im gleichen Jahr musste die 1.
Seniorenmannschaft im Kreispokalspiel gegen Hünfeld eine 0 : 15 Niederlage
hinnehmen. Zu beginn der Saison 1975/76 hielt die 1. Mannschaft noch recht gut
in der Bezirksklasse mit. Nachdem Trainer Busse die Mannschaft während der
Serie verlassen hatte, wurden Einsatzbereitschaft und Trainingsbeteiligung der
Spieler immer schlechter, und der Abstieg konnte nicht verhindert werden. Am
Ende dieser Saison verließen neun aktive Spieler den Verein oder gaben ihre
aktive Spielerlaufbahn auf. Der damalige 1. Vorsitzende Dietmar Weidenbörner
erklärte zum Abstieg während der Jahreshauptversammlung am 7. August 1976:
"Durch den ungenügenden Zusammenhalt innerhalb der Seniorenabteilung
mussten öfters Spieler zusammengeholt werden, um den Spielbetrieb aufrecht zu
erhalten. So war es nicht verwunderlich, dass die 1. Mannschaft am Ende der
Saison ein Entscheidungspiel gegen Herolz austragen musste, das mit 0:4
vorlorenging.
In der Saison 1976/77 wurde mit
dem 9. Platz in der A-Klasse die schlechteste Plazierung in den 70er Jahren
erreicht. Durch den Einbau talentierter Nachwuchsspieler konnte in den nächsten
zwei Spielserien der 4. bzw. 3. Platz belegt werden.
In den Jahren 1971 – 1977
erschien regelmäßig zu Heimspielen die Vereinszeitung "SV Steinbach – Nachrichten".
Mit dieser Zeitung wurde ein Beitrag zur besseren Information der Zuschauer
geleistet. Die Zeitung wurde kostenlos an die Zuschauer verteilt. Sie enthielt
Beiträge und Berichte über abgelaufene und bevorstehende Fußballspiele und gab
wichtige Informationen über das Vereinsgeschehen. Die Finanzierung erfolgt
durch Firmenanzeigen. Ins Leben gerufen wurde diese Aktion von Berthold Helmke
und Josef Weiss. Rudi Jesensky, Walter Rieger, Willy Helmke, Dietmar Weidenbörner,
Hanni Helmke und viele andere haben die beiden Redakteure Helmke und Weiss bei
ihrer Arbeit unterstützt.
Bild 29
Bild 29a
Um die Trainingsmöglichkeit auch
auf die Abendstunden auszudehnen und somit intensivere und zeitlich unabhängigere
Übungseinheiten durchzuführen, schuf der Verein 1972 mit Geldmitteln der
Gemeinde und Eigenleistung eine Flutlichtanlage, die im Juni 1972 im Rahmen
eines Spieles gegen Künzell in Betrieb genommen wurde.
Zu Beginn der 70er Jahre
versuchte eine Damenfußballmannschaft unter Trainer Berthold Helmke durch
Trainings- und Freundschaftsspiele Wettkampfpraxis zu erlangen, zu einem
Mitspielen um die Kreismeisterschaft kam es jedoch nicht.
Die AH-Abteilung entwickelte
Mitte der 70er Jahre unter ihrem Obmann Bernhard Kiel beachtliche Betriebsamkeit,
es kamen bis zu 20 Saisonspiele zustande. Mehrmals wurde der "Heim –
Gedächtnispokal" im Großentaft gewonnen.
Intensive Jugendarbeit trägt
folgerichtig dazu bei, dass Seniorenmannschaften zu sportlichen Höhepunkten
kommen. Viele Beispiele lassen sich in der Geschichte des Veriens dafür
anführen. Besondere Arbeit wurde in den 70er Jahren durch Helmut Ludwig und
seine Helfer geleistet. Zahlreiche Meisterschaften zeugen von einer
fachgerechten Betreuung und von zu begeisternden Jugendlichen. Erfolge, wie die
Erringung der Meisterschaft in der Saison 1970/71 können nur stellvertretend
genannt werden.
Bild 30
A-Jugendmeister 1970/71 – Jugendleistungsklasse
stehend
v.l.n.r.: stellv. Jugendwart Karl-Heinz Most, Winfried Liebeck (/5), Hubert
Block /12), Willy Helmke (/11), Bernd Weidenbörner (/44), Otto Helmke (/2),
Georg Heimrich (/6), 1. Jugendwart Helmut Ludwig
hockend
v.l.n.r.: Berthold Neidert, Manfred wiegand, Werner Kiel, Martin Simon, Norbert
Lohfink, (/4), Herbert Kiel (/1)
War es bis
Mitte der 70er Jahre Praxis, nur eine Schülermannschaft aufzustellen, so erfuhr
die Schülerabteilung durch den heute noch aktiv spielenden Werner Kiel einen
Wandel. Altersgerecht wurde trainiert und entsprechende Mannschaften für die
E-,D-, und C-Jugendmeisterschaften sowohl in der Halle als auch auf dem Feld
gemeldet. Vielfache Erfolge in den nächsten Jahren zog die kontinuierliche
Arbeit des Schülerwartes nach sich, der für seinen Aufgabenbereich seine Brüder
Herbert und Michael mit einbeziehen konnte.
Neben die Hauptsportart des Vereins, das Fußballspiel, trat
1970 das Tischtennis. Erster Abteilungsleister dieser Sportart wurde Rainer
Wingenfeld, dem 1975 Dietmar Weidenbörner folgte. Training und Wettkämpfe
fanden zunächst im Saal der Gaststätte Ludwig statt. Nach der Fertigstellung
des Dorfgemeinschaftshauses im Jahre 1977 wechselte die Abteilung in die
Sporthalle. Zeitweise nahmen 3 Seniorenmannschaften und je eine Schüler- und
Jugendmannschaft an den Wettkämpfen im Kreis Hünfeld teil.
Im Jahre 1979 wurde der Sportverein wieder um eine Sportart
reicher. Es wurden eine Volleyballmannschaft gegründet, die sofort an der
Punktrunde teilnahm und erste Anfangserfolge erzielte.
Die Leitung des Vereins lag Anfang der siebziger Jahre in
den Händen von Wilfried Möller, dem je für ein Jahr Rudi Jesensky und Berthold
Helmke folgten. Von 1975 bis 1980 übernahmen das sicher nicht immer einfache
und sehr zeitaufwendige Amt Dietmar Weidenbörner. In den 70er Jahren nahmen
Ludwig Hohmann und Erhard Mörmel je 5 Jahre das Amt des 1. Kassierers wahr. Als
1. Schriftführer fungierten Manfred Wingenfeld, Dietmar Weidenbörner, Gerhard
Ludwig, Berthold Günther (5 J.), Willy Helmke und Julius Winges.
Vorbildliche
Jugendarbeit, Sportlerhauserweiterung und Kontinuität der Vorstandschaft
Der Tradition
folgend, feierte die Sportlergemeinschaft vom 4. bis 8. Juni 1980 in großem
Rahmen ihr 60jähriges Vereinsjubiläum. Zahlreiche Wettkämpfe fanden bei der
Bevölkerung guten Anklang: die A -, D – und C –Jugendmannschaften wetteiferten mit ihrem Alterskameraden um
Sieg und Niederlage, die Reserve -, 1. Senioren – und Alte Herren – Teams
stellten gegen Mannschaften aus Asbach, Schrecksbach und Lauterbach ihr Können
unter Beweis, aber auch das Spiel der damals aktuellen 1. Mannschaft mit ehemaligen Spielern der Bezirksligamannschaften
sowie die Auseinandersetzung Unterdorf gegen Oberdorf fanden bei den Zuschauern
gute Resonanz.
Bild
31
SV Steinbach
1920 e.V., 60jähriges Jubiläum
Ehemalige
BK-Elf 1971-73 – Aktuelle 1. Mannschaft, 5. Juni 1980
stehend
v.l.n.r.: Horst Henning (Masseur), Bruno Arnecke, Helmut Gutberlet, Manfred
Petrich, Helmut Vogt, Hubert Block (74-76), Franz Kircher, Josef Weiss, Norbert
Liebeck, Erich Heimrich, Peter Saar, Gerhard Ludwig, Berthold Helmke, Herbert
Lohfink, Egon Hohmann, Amand Krimmel (/4-76), Jochen Kreis, Berni Jansen
(Trainer), Willi Helmke (74-76)
sitzend
v.l.n.r.: Herbert Kiel, Otto Engel, Martin Bott, Erhard Klüber, Lothar Opfer,
Jürgen Wiegand, Helmut Zentgraf, Lothar Liebeck, Manfred Wluka, Werner Kiel,
Kurt Naumann, Michael Bott, Norbert Lohfink
Komplettiert
wurden die Sportwettbewerbe durch Darbietungen der Gymnastikgruppen, einer
Volleyball-Vorführung sowie durch den Leichtathlektikdreikampf der Steinbacher
Schuljugend. Während des Festkommerses am 6. Juni wurde Rückblick auf die
Arbeit des vergangenen Jahrzehntes gehalten sowie verdiente und langjährige
Mitglieder geehrt.
Im Pokalwettbewerb konnte die 1. Mannschaft 1984 sowohl im
Kreis als auch im Bezirk als Sieger den Platz verlassen, auf Landesebene
scheiterte sie am Hessenligisten Haiger mit 0:4.
Bild 32
Pokalsieger
des Bezirks Fulda 1984
v.l.n.r.
stehend: Manfred Petrich (Trainer), Jörg Böckner, Peter Giebel, Lothar Liebeck,
Thomas Miosga, Jürgen Wiegand, Gerhard Wiegand, Lothar Opfer, Willy Helmke,
Bernd Most
hockend:
Werner Kiel, Erhard Klüber, Jürgen Vogt, Michael Kiel, Martin Bott, Herbert
Kiel
Das große Ziel, die Zugehörigkeit zur Bezirksklasse wieder
zu schaffen, konnte erst in der Saison 1984/85 erreicht werden. Bei einem
Punktstand von 47 : 13 und einem Torverhältnis von 70 : 35 wurde die von Alfred
Ziegler aus Roßbach trainierte Mannschaft vor Oberaula Klassensieger. Die
Meisterschaften halfen, folgende 23 Spieler zu erringen:
Jürgen Vogt, Uwe Matthaei, Willy Helmke, Jürgen Wiegand,
Thomas Böckner, Lothar Liebeck, Gerhard Wiegand, Bernd Most, Oliver Manns,
Carsten Aha, Herbert Kiel, Peter Giebel, Martin Bott, Michael Kiel, Hugo
Kochanski, Werner Kiel, Heiko Wiegand, Gebhard Bott, Thomas Miosga, Egbert
Kraus, Erhard Klüber, Paul Klinzing und
Thomas Heim.
Anläßlich dieser Meisterschaft fand im Juni 1985 eine Feier
im DGH statt, zu der viele Gäste ihre Glückwünsche übermittelten und wobei auch
zahlreiche Ehrungen durch den 1. Vorsitzenden Berthold Helmke vorgenommen wurden.
Nach zweijähriger Zugehörigkeit zur BK musste wieder
Abschied genommen werden, nachdem im 1. Jahr der Zugehörigkeit noch ein
rettender Tabellenplatz erreicht werden konnte. In der Saison 1986/87 verabschiedete
sich die 1. Mannschaft mit einem letzten Platz.
Der anvisierte sofortige Wiederaufstieg in der Serie 87/88
konnte nicht erreicht werden. In der Saison 1988/89 war man diesem Ziel mit
einer 2. Tabellenplatz sehr nahe. Im Jubiläumsjahr waren die Mitglieder des
Vereins am Ende der Meisterschaftsrunde froh, dass ein Abstieg in die B-Klasse
in letzter Minute verhindert werden konnte
Mit großen Erfolgen konnte in den 80er Jahren die
Reservemannschaft aufwarten: Insgesamt 5 Meisterschaften konnte errungen
wreden: 1981/82, 1983/84, 1987/88, 1988/89 und 1989/90. Kameradschaft, Trainingseifer
und das Engagement des Obmannes Berthold Vogt waren in erster Linie die
Faktoren für das erfolgreiche Wirken dieser Mannschaft, die eine Serie von 56
Spielen ohne Niederlage aufzuweisen hat.
2. Mannschaft:
Reserverunde Meister 1987/88
stehend
v.l.n.r: B. Helmke (1. Vorsitzender), H.Block (Seniorenobm.), H. Ludwig (Obmann
1.M.), T.Klüber, G. Wiegand, N. Mörmel, C. Pieczkowski, W. Helmke, G. Bott,
H.Kiel, B. Vogt (Obmann 2.M.), L.Klimek (Trainer), S. Modenbach (1. Schriftführer);
hockend: W. Kiel, J. Kehrel, N. Kochanski, J. Vogt, J. Ritz, H. Quanz, O.
Manns, S. Dietrich, B. Neidert, L. Hanzog
In den letzten Jahrzehnten kam es immer wieder vor, dass
einzelne Spieler den SV Steinbach aus beruflichen, persönlichen oder sportlichen
Gründen verließen, jedoch nahm diese Tendenz in den letzten Jahren zu. So sagte
der 1. Vorsitzende Berthold Helmke 1988 in seinem Jahresrückblick: "Die
Obleute und der Trainer zerreißen sich, für die Mannschaft gibt es eine
Förderung wie seit 10 Jahren nicht mehr. Deshalb ist es traurig, dass
offensichtlich von Seiten der Spieler dem Verein kein Vertrauen mehr geschenkt
wird."
Ein besonderer und bisher einmaliger Leckerbissen wurde dem
Steinbacher Publikum mit der Verpflichtung des Bundesligisten Bayer Leverkusen
1986 serviert. Vor nahzu 800 zuschaern trat bei ungünstiger Witterung eine
verstärkte Steinbacher elf gegen den Bundesligisten an, der mit 14 : 0 die
überhand behielt.
Einmalig auf Kreisebene dürfte die von Werner Kiel geleitet
Jugendarbeit des Vereins sein. Ind en 10 Meisterschaftsrunden der 80er Jahre
konnten in nahezu allen Jugendklassen sowohl auf dem Feld als auch in der Halle
Mannschaften gemeldet werden: Von der F-über die E-,D-,C-, B- zur A- Jugend.
Die zahlreichen Erfolge, die an anderer Setelle dieser Festzeitschaift
aufgeführt werden, beweisen, wie intensiv, verantwortungsbewusst und
zielstrebig im Jungedbereich gearbeitet wird. Zudem muss erwähnt werden, dass
bis zum Jahre 1990 auftund der geburtenschwachen Jahrgänge noch keine
Spielgemeinschaften,w ie sie in allen übrigen Vereinen des Alkreises Hünfeld
üblich sind, gebildet werden mussten. Diese Leistung wurde 1990 durch die
Auszeichnung der "Sepp-Herberger-Medaille" gewürdigt. Für die
vorbildliche Jugendarbeit sind in den 80er Jahrenveranwortlich gewesen: Werner
Kiel (mit B-Schein), Helmut Ludwig, Herbert und Michael Kiel sowie Norbert
Lohfink und Lothar Hanzog.
Bild 34
Eine
Schülermannschaft dem dem Jahre 1990
v.l.n.r.:
Florian heimrich, Martin Seng, Sebastian Herbst, Monika Hohmann, Benjamin Hergert,
Gregor Helmke, Andreas Helmke, Klaus Mörmel, Teamchef Werner Kiel
Die A-H-Fußballer trugen unter ihren Betreuern Hans-Rainer
Ritz, Edmund Flügel, Manfred Wluka und Horst Wiegand im Durchschnitt 15
Freundschaftsspiel pro Saison aus, nahmen an verschiedenen Turnieren teil,
pflegten durch verschiedene Feiern die Kameradschaft und waren immer zur
Stelle, wenn der Verein bei sienen kulturellen Veranstaltungen Hilfe benötigte.
Die Volleyballabteilung,d ie 1979 ihr 10jährigees Bestehen
feiern konnte, war mit ihrer Damenmannschaft fast durchweg in der Bezirksklasse
vertreten. Abstiege in die Kreisklasse wurden mit sofortigem Wiederaufstieg
wettgemacht. In der Saison 84/84 nahmen auch eine A- und B- Jugendmannschaft
mit guten Erfolgen an den Verbandsspielen teil.
Die Tischtennisabteilung verlor den nach ihrer Gründung
gezeigten Elan und musste zu Beginn der 80er Jahre den Spielbetrieb aus
Personalmangel einstellen. Erst 1986 begann man wieder mit dem Training, ereichte
1987 die Meisterschaft der Kreisklasse B und nimmt im Jubiläumsjahr mit 2
Senioren- und 2 Schülermannschaften auf Kreisebene am Spielbetrieb teil.
Bedingt durch das Ansteigen der am Spielbetrieb beteiligten
Fußballmannschaften dachte man 1981 in Vorstandssitzungen und
Mitgliederversammlungen über die Renovierung des zu klein gewordenen Sportlerhauses
nach. In den schriftlichen Unterlagen des Verins aus dem Jahre 1981 heißt es
dazu: "Der bisherige Vorsitzende D. Weidenbörner informierte die
Mitglieder über den derzeitigen Planunsstand für den Umbau des Sportlerhauses
und erläuterte zugleich dessen Notwendigkeit. Durch die fast tägliche Benutzung
der Dusch- und Umkleideräume von den zur zeit sieben aktiven Mannschaften des
Sportvereins habe sich gezeigt, dass die bestehende Heizungsanlage nicht mehr
den Erfordernissen entspricht. Anfänglich habe man nur an den Einbau einer
verbesserten Heizung gedacht. Man sei aber innerhalb des Vorstandes zu der
überzeugung gekommen dass durch die umfangreichen Umbauarbeiten aufgrund der
erforderlichen Maßnahmen eine völlige Renovierung des Sportlerhauses angebracht
sei, zumal auch die Wämreisolierung an Wänden und Decken mit eingeplant
sei."
Ein von Josef Lohfink im Auftrag des Sportvereins
erarbeitete Plan zur Neugestaltung des Sportlerhauses wurde der
Gemeindevertretung Burghaun vorgelegt. Er wurde jedoch von diesem Gremium
abgelehnt mit der Begründung, die geplanten Umkleidekabinen böten für die sie
benutzenden Mannschaften nicht den nötigen Platz. Auf einer sich anschließenden
Tagung von Ortsbeirat Steinbach, Vertretern der Gemeinde und des Sportvereins
wurde das Problem durchdiskutiert. Man
kam zu dem Ergebnis, einen Erweiterungsbau an das jetzt bestehende Sportlerhaus
anzugliedern.
Bild 35
Ansicht
Süd-West
Ziel des Umbaus war nicht nur die technische Verbesserung
der Anlagen im Vereinsheim, sondern auchd ie Schaffung eines größeren
Mannschaftsraumes. Dort sollten dann zukünftig auch Besprechungen vor den
Spieltagen, Kameradschaftsabende u.ä. abgeholten werden. Auch hatte man eine
Kostensenkung,w ie z.B. bei der Bewirtung der Spieler zu Meisterschaftsfeiern
im Auge. Die eingesparten Mittel sollsten dann den Schüler- und Jugendmannschaften
zugute kommen.
Am 11.08.1981 wurden die Umbau- bzw. Anbauarbeiten, für die
90.000,00 DM veranschlagt waren, von den Mitgliedern beschlossen. Die vom
Verein zu erbringenden Leistungen von 40.000,00 DM sollten durch Spenden und Ableisten
von Arbeitsstunden erbracht werden. Der gewählte Bauausschuss setzte sich folgendermaßen
zusammen: Josef Lohfink (Bauleiter), Hubert Block, Engelbert Heimbrodt, Edmund
Flügel und Siegfried block.
Im September wurde mit den Bauarbeiten begonnen, die
Einweihung fand im Rahmen des Sportfestes im Sommer 1983 statt. An Geldmitteln
wurden von der Gemeinde 36.000,00 DM, vom Landkreis 11.220,00 DM und urch
Spenden 2.340,00 DM aufgebracht. Aus den Rücklagen musste der Verein für den
Endausbau 31.360,00 DM an Geldmitteln entnehmen. Über 2.500 Arbeitsstunden wurden
von 86 Mitgliedern erbracht. 30 Vereinsmitglieder leisteten 30 Stunden und
mehr. Über 100 Stunden und mehr erbrachten Josef Lohfink, Hubert Block,
Engelbert Heimbrodt, Arnold Lohfink und Berthold Vogt.
Im Jahre 1984 wurde die Renovierung des Sportplatzes
notwendig. Schon oft in den Jahren zuvor mussten bei schlechter Witterung
entweder die Spiele ausfallen, oder sie wurden, zum Leidwesen des Kassierers,
auf dem Ausweichplatz in Großenmoor ausgetragen. So beschloss die
Gemeindevertretung Burghaun, diesen Zustand durch eine Oberlfächendrainage zu
beseitigen. Die Maßnahme kostete 84.000,00 DM.
Durch eine im Jahre 1987 installierte Sprecheranlage werden
die Zuschauer vor, während und nach einem Spiel bzw. bei Veranstaltungen
informiert oder musikalisch unterhalten. Im gleichen Jahr beginnt der Verein
damit, eine Bandenwerbung aufzubauen.
Dass sich die Sportanlage seit nunmehr 20 Jahren immer in
einem hervorragenden Zustand befindet, verdankt sie der ausopferungsvollen
Pflege durch die beiden bisherigen Platzwarte Erwin Naumann und Engelbert
Heimbrodt. Mit ein wenig Neid stellen immer wieder auswärtige Gäste die
Gepflegtheit unseres Sportfeldes fest. Aus diesem Grunde soll den beiden
bisherigen Platzwarten an dieser Stelle besonderer Dank ausgedrückt werden.
Wurden schon an verschiedenen Stellen dieser Chronik immer
wieder Männer und Frauen erwähnt, die über Jahre, aktiv in ihrer Freizeit, in
der Jugend- oder Gymnastikabteilung oder anderen Positionen mitwirkten, so muss
diese Kontinuität auch auf die Vorstandschaft übertragen werden.
Der 1. Vorsitzende Berthold Helmke führt den SV Steinbach
seit nunmehr 10 Jahren ununterbrochen, der 1. Kassierer Klaus Wiegand stellte
sich über 6 Jahre zur Verfügung, und auch die beiden 1. Schriftführer Dr.
Helmut Zentgraf (7 Jahre) und Siegfried Modenbach (3 Jahre), regulierten zur
vollen Zufriedenheit den zeitaufwendigen Schriftverkehr.
Zu den Veranstaltungen, die durch ihre finanzierellen
Überschüsse in den 80er Jahre dazu beitrugen, dass der Verein seinen
Verpflichtungen nachkommen kann, müssen gezhlt werden:
1.
der traditionelle
1.000 DM Preiskat mit zeitweise über 2000 Teilnehmer, die oft auch von weiher
kamen und bei schlechter Witterung eine Anreise nach Steinbach nicht scheuten;
2.
die Veranstaltungen
zur Fastnacht und Kirmes.
Besonders die Kirmes hat in den
letzten Jahren an Attraktion gewonnen, nachdem sich bis zu 18 Kirmespaare
fanden, die unter Leitung von Ursula Heimrich den in unserer Gegend
traditionellen "Tanz um den Kirmesbaum" gestalten.
3.
die DISCOs, die in
eigener Regie durchgeführt wurden;
4.
das alljährliche
Sportfest, welches in den letzten vier
Jahren durch "das Spiel ohne
Grenzen" mit der Teilnahme der örtlichen Vereine an Beliebtheit gewonnen
hat.
Die Chronisten wünschen abschließend dem Verein im
Jubiläumsjahr ein gutes Gelingen aller Veranstaltungen und eine positive
Weiterentwicklung in den 90er Jahren.
Bild 36