Vereinschronik des S.V. Steinbach 1920 e.V.

Autor: Helmut Heimrich (Die Chronik wurde auf dem Kommers am 5.8.1990 verlesen und beruht auf Aufzeichnungen von Leonhardt Ritz und den auf ihm basierenden Fassungen aus den Jahren 1970 und 1980 und sie wurde erstmals im Rahmen einer Festschrift zum 70jährigen Jubiläum veröffentlicht, Anm.: bh, Herbst 1990 )

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Aus der Festschrift des SV Steinbach zum 70. Jubiläum:

 

Die schwierige Situation in den 30er und 40er Jahren

 

Zu Beginn der 30er Jahre zogen sich viele, vor allem ältere Spieler, vom Spielbetrieb zurück. Anlass dafür war der tragische Tod des 18jährigen Anselm Henkel, der sich bei einem Spiel in Künzell so schwer verletzte, dass er wenig später seinen Verletzungen erlag. Erst langsam erholte man sich im Verein von diesem Schock. Vor allem die Jugend fand immer mehr Freude am Fußballspielen. So konnten wieder 2 Mannschaften gebildet werden, die bis zum Jahre 1939 in unregelmäßigen Abständen Freundschaftsspiele, vor allem gegen die Vereine der Nachbargemeinden austrugen. Entscheidender Faktor für das Zustandekommen eines Spieles war jedoch das Wetter. Zulaufwege zum Sportplatz am Tannenwald waren der Grubenweg und der Pfad entlang der Bahnschienen. Umgezogen wurde sich "in den Fichten", als Fußballschuhe dienten oftmals Nagelschuhe.

 

 

Ein Bild aus den 30er Jahren:

Bild 3

 

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Zu den Auswärtsspielen lief man oder fuhr zu dritt auf einem Fahrrad, soweit ein solches vorhanden war. Karl Ritz erinnert sich an ein Spiel gegen Pilgerzell: "Wir liefen zum Burghauner Bahnhof, fuhren mit dem Zug nach Fulda, liefen nach Pilgerzell und trugen das vereinbare Spiel aus. Nach Beendigung wurden wir privat verköstigt. Anschließend besuchten wir natürlich noch den abendlichen Tanz und dann ging es spät in der Nacht auf gleiche Weise wieder nach Hause."

 

Jahresversammlungen und Spielersitzungen wurden auch in dieser Zeit abgehalten. Um die sportliche Organisation kümmerten sich vor allem Anselm Herr, Leonard Ritz und Josef Möller.

 

Widerstand gegen die sporttreibende Jugend, wie er vor allem in den 20er Jahren von Seiten des Ortsgeistlichen und älteren Mitbewohnern geleistet worden war, verspürte man in den 30er Jahren nicht mehr.

 

Die Tatsache, dass durch das damalige Regime immer mehr junge Männer zum Reichsarbeitsdienst und zum Militär herangezogen wurden, brachte gegen Ende der 30er Jahre allmählich den Spielbetrieb zum Erliegen. Viele junge Männer kehrten dann später aus dem Krieg nicht mehr zurück.

 

Während des Krieges spielten nur noch Schüler- und Jugendmannschaften, die oft mit gleichen Mannschaften des Kreises ihre Kräfte maßen.

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