Presse SVS – TSV
Lehnerz 29.10.2016
Osthessensport
vom 26.10.2016
Hessenliga – Helmke und Hamperl
hoffen auf 1000 Zuschauer im Derby
Burghaun/Fulda (ms) –
Erstes Hessenliga-Derby auf heimischem Rasen für die Fußballer des SV
Steinbach: Der Aufsteiger empfängt am kommenden Samstag (15 Uhr) den TSV
Lehnerz. Die Verantwortlichen beider Vereine freuen sich schon auf das Derby
und hoffen auf eine große Zuschauerkulisse.
Gutes Wetter, viele Zuschauer, tolle
Stimmung und ein unterhaltsames Spiel – das wünscht sich Berthold Helmke aus
dem SVS-Führungsteam für das Derby zwischen Steinbach und Lehnerz. „Wenn es am
Ende 1000 Zuschauer werden würden, wäre das überragend“, meint Helmke und fügt
an: „Das ist eins unserer beiden Derby-Heimspiele. Wenn die Zuschauer da nicht
kommen, wann dann?“ Außerdem veranstaltet der SV Steinbach am Wochenende auch
noch sein Oktoberfest, sodass für gute Rahmenbedingungen gesorgt ist. Doch auch
sportlich erwartet der SVS-Verantwortliche einen echten Leckerbissen. „In
Steinbach gibt es immer ein Spektakel. Gegen Lehnerz ist es zwar ein Spiel wie
David gegen Goliath, aber uns traue ich alles zu“, gibt sich Helmke kämpferisch
und verspricht: „Wir werden alles geben und um jeden Ball kämpfen.“
Dem 1:3 vom vergangenen Wochenende gegen
Lohfelden trauert Helmke immer noch nach – vor allem
dem ersten Gegentor der Steinbacher, dem eine klare
Abseitsposition vorausgegangen war: „Da fragt man sich schon, warum man
überhaupt Linienrichter hat. Das hätte jeder Zehnjährige gesehen. Aber wie
unser Trainer auch schon gesagt hat: Das wirft uns nicht um.“ Und deshalb geht
der Blick des SVS auch weiter nur nach vorne auf das Derby gegen die
favorisierten Lehnerzer, von dem sich die Steinbacher Verantwortlichen gewünscht hätten, dass es
bereits zum Saisonbeginn stattgefunden hätte. Doch auch das ist für Helmke
abgehakt: „Das ist schon lange rum, dem trauern wir nicht mehr nach. Es ist zwar
vielleicht nicht mehr ganz so schön wie es am Anfang gewesen wäre, aber wir
freuen uns trotzdem drauf.“
„Die Vorfreude auf ein Derby ist immer
da. Das ist ein Highlight-Spiel für uns, absolut“, blickt auch Lehnerz‘
Vorstandsmitglied Michael Hamperl dem Wochenende
voller Begeisterung entgegen und hofft wie Helmke auf viele Zuschauer: „Ich
kann mir schon vorstellen, dass gerade aus dem Hünfelder
Raum viele Zuschauer kommen und die 1000er-Marke geknackt wird.“ Aus
sportlicher Sicht stehen die Vorzeichen für den TSV besser als für die Steinbacher: Während der SVS mit einer Niederlage aus dem
zurückliegenden Ligaspiel ins Derby gehen, gelang Lehnerz zuletzt ein klarer
5:1-Sieg gegen Ederbergland. Deswegen glaubt Hamperl auch an einen Dreier für seine Lehnerzer:
„Die letzten Spiele geben Anlass zur Hoffnung, dass wir auch gegen Steinbach
gewinnen können. Gerade weil mit Alexander Reith und wahrscheinlich auch Pierre
Mistretta unsere Kreativabteilung zurückkommt, denke ich schon, dass unsere
spielerische Klasse uns auf die Siegerstraße bringen wird. und wir so auf
Tuchfühlung mit der Tabellenspitze bleiben können.“
Im Zuge des Oktoberfests in Steinbach
gibt es ab 13.15 Uhr Oktoberfestbier, Brezeln, Weißwurst, Leberkäs’ und frische
Haxen. Die warmen Speisen sind ab 16 Uhr erhältlich.
Osthessensport
vom 27.10.2016
Hessenliga-Derby – David gegen Goliath oder Schüler gegen
Lehrer
Burghaun/Fulda (fs) –
Die Vorfreude wächst von Tag zu Tag beim SV Steinbach, schließlich steigt am
Samstag (15 Uhr) am Mühlengrund das erste Osthessen-Derby überhaupt seit dem
Aufstieg in die Fußball-Hessenliga, wenn es gegen den Tabellenvierten TSV
Lehnerz geht. Doch auch TSV-Coach Marco Lohsse freut
sich auf die Rückkehr an seine alte Wirkungsstätte und seinen Lehrmeister
„Kalle“ Müller – die Rollen im Derby sind derweil klar verteilt.
Für
Florian Münkel (rechts) kommt ein Startelfeinsatz
gegen Julian Pecks und den TSV Lehnerz noch etwas zu früh. Foto: Christine
Görlich
„Dass wir überhaupt in der Hessenliga
ein Derby spielen können, ist an sich schon eine Sensation. Steinbach gegen
Lehnerz ist wie David gegen Goliath, gerade die Lehnerzer
Offensive ist eine Hausnummer“, weiß Steinbachs Trainer „Kalle“ Müller genau,
was ihn gegen seinen Ex-Klub erwartet. Ganz so extrem sieht sein ehemaliger
Schützling Marco Lohsse – beide spielten 1999
gemeinsam in Steinbach, später war Müller zu Lehnerzer
Zeiten jahrelang Lohsses Trainer und der wurde unter
seinem „Lehrmeister“ Landesliga-Torschützenkönig – die Rollen dann jedoch nicht
verteilt: „Wenn Kalle das so sieht, okay. Aber David hat es schon geschafft,
Stadtallendorf zu besiegen und drei Tore gegen Dreieich zu schießen. So schwach
kann der David also gar nicht sein.“
Vielmehr hat der 37-Jährige großen
Respekt vor dem Aufsteiger und dessen bisherigen Leistungen. „Dazu kommt, dass
es ein Derby ist. Die werden fighten, alles in die Waagschale werfen und uns
alles abverlangen. Aber wir sind wieder in der Spur und das wollen wird auch
nach Steinbach bleiben. Dafür müssen wir wieder ganz konzentriert auftreten und
an unsere Grenzen gehen“, fordert Lohsse, der sich
dennoch auf seine erste Rückkehr als Trainer des Lehnerzer
Hessenligateams nach Steinbach und seinen „Lehrmeister“ freut – mit einer
Einschränkung: „Kalle ist ein alter Weggefährte, aber das zählt für 90 Minuten
nicht. Wir wollen das Spiel unbedingt gewinnen.“ Dafür hat der 37-Jährige das
Training in Erwartung der tiefen herbstlichen Rasenplätze extra vom
Kunstrasenplatz auf Rasen verlegt. Allerdings fehlen die Langzeitverletzten
Niklas Breunung und Jan-Niklas Jordan ohnehin und
hinter den Einsätzen von Pierre Mistretta (kämpft mit Grippenachwirkungen) und
Alexander Reith (ist zwar im Trainingsbetrieb, hat allerdings Knöchelprobleme)
steht noch ein Fragezeichen.
Neben Lohsse
kehrt übrigens noch ein waschechter Steinbacher an
den Mühlengrund zurück: Linksverteidiger Andre Vogt wohnt nur einen Steinwurf
vom Sportplatz entfernt und spielte bis zur C-Jugend in Steinbach, bevor es ihn
zu Mainz 05 zog. Seine Mitspieler damals: Die heutigen Steinbacher
Daniel Hanslik und Michael Wiegand. Letzterer
wiederum wechselte im Sommer 2015 von Lehnerz nach Steinbach, da er im
Hessenligateam nicht zum Zug kam. Der 21-Jährige überzeugt auf der „Sechs“ mit
konstant starken Leistungen und wäre – hätte er nicht schon zweimal mit einer
Gelb-Rot-Sperre pausieren müssen und wäre frühzeitig vom Platz geflogen – neben
Keeper Marco Motzkus und Steffen Trabert der einzige Steinbacher,
der jede Minute auf dem Platz gestanden hätte. Gegen Lehnerz ist Wiegand jedoch
fit, während Petr Kvaca nach seinem Handbruch
definitiv fehlen wird, dafür hat Tom Wiegand das Lauftraining wieder
aufgenommen. Bei Stoßstürmer Florian Münkel ist das
Risiko für einen Startelfeinsatz mit Blick auf die wichtigen Spiele gegen die
direkte Konkurrenz, die noch folgen, zu groß.
Dennoch rechnet sich SVS-Trainer „Kalle“
Müller trotz seiner Tiefstapelei doch etwas aus: „Wenn wir unsere Leistung
abrufen können und alles reinwerfen, ist vielleicht ein Punkt drin. So ein
Derby hat schließlich immer seinen eigenen Charakter.“ Obwohl sich der SVS noch
im Lernprozess befindet, ist die Entwicklung unbestreitbar: Mittlerweile spielt
der Aufsteiger geduldiger, steht kompakter und scheint endgültig in der Liga
angekommen. Gelingt es, die individuellen Fehler abzustellen, ist vielleicht
sogar mehr drin im Derby. „Über einen Sieg würde ich mich jedenfalls nicht
beschweren“, lacht der 54-Jährige.
torgranate
vom 26.10.2016
„Steinbach
verdient in der Region Respekt“
Hessenliga:
Andre Vogt kehrt zu seinen Wurzeln zurück
Die Fäuste geballt: Andre
Vogt durfte gegen Ederbergland auch aufgrund eines
eigenen Treffers jubeln. Foto: Charlie Rolff
65 Hessenliga-Spiele in der Summe, in
der aktuellen Saison gerade einmal 19 Minuten verpasst und als Linksverteidiger
bereits zwei Tore geschossen. Bei Andre Vogt wird ganz schnell vergessen, dass er
gerade einmal 20 Jahre alt ist und somit der mit Abstand jüngste unumstrittene
Stammspieler im Kader des Hessenligisten TSV Lehnerz.
Just am Samstag (15 Uhr) steht für Vogt
nun eine Reise in die eigene Vergangenheit bevor: Bis zur C-Jugend schnürte er
die Schuhe für den SV
Steinbach, bevor er sich erst Mainz 05 und dann dem TSV Lehnerz anschloss:
„Natürlich ist das Spiel für mich ein besonderes. Ich werde allerdings
versuchen, es wie jedes andere anzugehen.“ Besonderen Bezug hat er zu Steinbachs Sechser Michael
Wiegand („Er ist mein bester Kumpel“) und Funktionär Hugo Kochanski („Mit ihm
war ich oft im Urlaub, er ist ein guter Freund meines Vaters“). Kurioserweise
spielte Vogt in der Jugend aber nur mit Wiegand und Daniel Hanslik
zusammen, der private Kontakt zum restlichen Team hält sich dementsprechend in
Grenzen.
Dass der SVS nun in der Hessenliga angekommen ist, befindet Vogt als logische
Schlussfolgerung der vergangenen Jahre: „Da sind gerade im Vorstand jede Menge
Fußballverrückte, was ich im positiven Sinne meine. Ich glaube, dass es
deutschlandweit ganz wenige Oberligisten aus solch einem kleinen Dorf gibt, das
verdient Respekt und den verdient sich Steinbach in der ganzen
Region.“ So stünde sein Heimatverein - von seiner Wohnung bis zum Sportplatz
sind es keine 200 Meter Luftlinie - keinesfalls zu Unrecht in der Hessenliga
und darf auch mitnichten unterschätzt werden, gerade zuhause sei die Mannschaft
immer für einige Tore gut.
„Drei, vier Spiele waren absolut
katastrophal"
Immerhin zwei Tore erzielte Vogt im
bisherigen Saisonverlauf selbst, dazu bereitete er ebenfalls zwei vor. Gerade
beim 5:1-Sieg gegen Ederbergland überzeugte der
20-Jährige über die Maßen: „Es läuft wieder. Ich hatte in dieser Saison
allerdings auch schon eine Phase, da waren drei, vier Spiele absolut
katastrophal“, übt Vogt deutliche Selbstkritik. Der gelernte Stürmer hat sich
mit seiner defensiven Position, die er allerdings sehr offensiv auslebt,
arrangiert: „Ich bin zuerst einmal froh, dass ich in unserer Mannschaft
Stammspieler bin, wir haben nämlich eine riesige Qualität. Und gerade in der
Offensive weiß ich, dass ein Pierre Mistretta oder ein Alex Reith besser sind
als ich und auch über einen Steven von der Burg brauchen wir nicht zu reden.“
Dementsprechend beantwortet Vogt die Frage, ob er sich in Zukunft wieder weiter
vorne sieht derzeit mit einem „jein“. Dass er aktuell
offensiv so sehr aufblüht, liegt seiner Meinung nach vor allem am linken
Innenverteidiger Sebastian Sonnenberger: „Sonne gibt mir eine unheimliche
Sicherheit. Da kann ich getrost nach vorne gehen und muss keine Angst haben.“
Sein bisher einziges Pflichtspiel im Mühlengrund gegen Steinbach verlor Vogt
übrigens: 1:2 mit Lehnerz
II vor über zwei Jahren. Vogt hatte damals Julian Pecks den Anschlusstreffer
serviert und Michael Wiegand spielte noch an seiner Seite.
Autor: Johannes Götze
torgranate vom
28.10.2016
Steinbach klopfte mal bei Schaaf an
Hessenliga: Rassiges Derby erwartet
Darf
Patrick Schaaf am Samstag auch im Mühlengrund jubeln? Aktuell hat kein Lehnerzer mehr Torbeteiligungen vorzuweisen. Foto: Charlie
Rolff
Keine Frage: Für
den SV Steinbach ist das kommende Heimspiel ein besonderes, denn erstmals wird
im heimischen Mühlengrund ein Hessenligaderby über die Bühne gehen. Gast ist am
Samstag (15 Uhr) der TSV Lehnerz, dem selbstredend die Favoritenrolle gebührt.
Jedoch ist der
Respekt beim Gast durchaus groß: „Ich habe zu Verbandsliga-Zeiten ein Spiel in Steinbach erlebt, da haben
wir unentschieden gespielt. Das ist die Wundertüte der Hessenliga, die gegen
Mannschaften gewinnt, gegen die man denkt, da verlieren sie und andersherum
genauso. Woran das liegt, kann ich nicht sagen, ich bin mir aber sicher, dass
sie alles in die Waagschale werfen werden, um uns zu schlagen“, sagt Patrick Schaaf,
der sich auf ein echtes Kumpelduell freuen darf, denn
mit Steinbachs
Spielmacher Julian Rohde pflegt der Lehnerzer Kapitän mittlerweile ein prächtiges freundschaftliches
Verhältnis. Und zwangsläufig werden sich auch beide am Platz öfters über den
Weg laufen.
Schaaf ist sich ebenfalls sicher, dass das Spiel auf dem tiefen Naturgeläuf ein
Vorteil für den Gastgeber ist und fordert deswegen von sich und seinen Mannen,
„dass wir über den Kampf ins Spiel finden, dann können wir vielleicht auch
unsere leichten fußballerischen Vorteile ausnutzen“. Interessant: Als Schaaf in
der Saison 10/11 bei Buchonia Flieden
spielte, lebte er in Steinbach
und saß mit Hugo Kochanski und Berthold Helmke auch am Verhandlungstisch: „Das
ist ja fast zwangsläufig, dass sich der Verein da um dich bemüht. Ich bin dann
aber von Flieden zur Eintracht gewechselt, die
Entscheidung gegen Steinbach
hatte rein sportliche Gründe“, erklärt Schaaf, der sich an offene, ehrliche Gespräche
erinnert und sich auf das Wiedersehen mit dem einen oder anderen Steinbacher Zuschauer freut.
"Über die
Qualität müssen wir uns nicht unterhalten"
Ein paar Mal
gemeinsam spielte Schaaf in Lehnerz
in der Zentrale gemeinsam mit Michael
Wiegand, der sich beim SVS längst zum Führungsspieler mausern konnte - und
mit der Entwicklung des Teams zufrieden ist: "Wir werden einigermaßen
selbstbewusst ins Derby gehen können, weil man bei uns im gesamten
Defensivbereich einen Prozess sieht und die Siege gegen Griesheim und Darmstadt
gutgetan haben." Und auch von der jüngsten Niederlage in Lohfelden habe man sich keineswegs umwerfen lassen, weil
auch beim FSC viel gepasst habe.
Um Lehnerz am Samstag
wirklich gefährlich zu werden, müsse allerdings einiges passen: "Über die
Qualität brauchen wir uns gar nicht unterhalten. Wir müssen einen guten Tag
erwischen und Schlüsselspieler wie Schaaf oder Reith stoppen, das können wir
allerdings nur als Team schaffen." Darüber hinaus müsse sein Team die
Chancen, die sich das Team Woche für Woche herausspielt, diesmal auch
konsequent nutzen.
Fragezeichen
hinter Mistretta, Reith wohl im Kader
Die
Personalsituation in Steinbach
entspannt sich wieder ein kleinwenig: Cino Schwab
kehrt nach auskurierter Grippe zurück und bekommt gegen seinen Ex-Verein von
Müller eine Einsatzgarantie auf der „Doppelsechs“ ausgestellt. Tom Wiegand
konnte zumindest wieder ins Lauftraining einsteigen und auch Mittelstürmer
Florian Münkel ist wieder ein paar Einheiten weiter,
allerdings noch keine Alternative für die erste Elf. Gar nicht zur Verfügung
stehen Petr Kvaca, Alex Terentew
und Fabian Wiegand.
Und auch beim Gast lichtet sich das Verletztenlager: Kemal Sarvan
ist wieder fit und spielte bereits 90 Minuten im Verbandsliga-Team, Alexander
Reith sollte zumindest in den Kader zurückkehren, offen ist noch der Einsatz
vom grippegeschwächten Pierre Mistretta. Nur Niklas Breunung
und Jan-Niklas Jordan fehlen Trainer Marco Lohsse
somit sicher.
Autor:
Johannes Götze
osthessensport vom 27.10.2016
Hessenliga-Derby – David gegen Goliath oder Schüler gegen
Lehrer
Burghaun/Fulda (fs) – Die
Vorfreude wächst von Tag zu Tag beim SV Steinbach, schließlich steigt am
Samstag (15 Uhr) am Mühlengrund das erste Osthessen-Derby überhaupt seit dem
Aufstieg in die Fußball-Hessenliga, wenn es gegen den Tabellenvierten TSV
Lehnerz geht. Doch auch TSV-Coach Marco Lohsse freut
sich auf die Rückkehr an seine alte Wirkungsstätte und seinen Lehrmeister
„Kalle“ Müller – die Rollen im Derby sind derweil klar verteilt.
Für Florian Münkel (rechts) kommt ein Startelfeinsatz gegen Julian
Pecks und den TSV Lehnerz noch etwas zu früh. Foto: Christine Görlich
„Dass wir
überhaupt in der Hessenliga ein Derby spielen können, ist an sich schon eine
Sensation. Steinbach gegen Lehnerz ist wie David gegen Goliath, gerade die Lehnerzer Offensive ist eine Hausnummer“, weiß Steinbachs Trainer
„Kalle“ Müller genau, was ihn gegen seinen Ex-Klub erwartet. Ganz so extrem
sieht sein ehemaliger Schützling Marco Lohsse – beide
spielten 1999 gemeinsam in Steinbach, später war Müller zu Lehnerzer
Zeiten jahrelang Lohsses Trainer und der wurde unter
seinem „Lehrmeister“ Landesliga-Torschützenkönig – die Rollen dann jedoch nicht
verteilt: „Wenn Kalle das so sieht, okay. Aber David hat es schon geschafft,
Stadtallendorf zu besiegen und drei Tore gegen Dreieich zu schießen. So schwach
kann der David also gar nicht sein.“
Vielmehr hat
der 37-Jährige großen Respekt vor dem Aufsteiger und dessen bisherigen
Leistungen. „Dazu kommt, dass es ein Derby ist. Die werden fighten, alles in
die Waagschale werfen und uns alles abverlangen. Aber wir sind wieder in der
Spur und das wollen wird auch nach Steinbach bleiben. Dafür müssen wir wieder
ganz konzentriert auftreten und an unsere Grenzen gehen“, fordert Lohsse, der sich dennoch auf seine erste Rückkehr als
Trainer des Lehnerzer Hessenligateams nach Steinbach und
seinen „Lehrmeister“ freut – mit einer Einschränkung: „Kalle ist ein alter
Weggefährte, aber das zählt für 90 Minuten nicht. Wir wollen das Spiel
unbedingt gewinnen.“ Dafür hat der 37-Jährige das Training in Erwartung der
tiefen herbstlichen Rasenplätze extra vom Kunstrasenplatz auf Rasen verlegt.
Allerdings fehlen die Langzeitverletzten Niklas Breunung
und Jan-Niklas Jordan ohnehin und hinter den Einsätzen von Pierre Mistretta
(kämpft mit Grippenachwirkungen) und Alexander Reith (ist zwar im Trainingsbetrieb,
hat allerdings Knöchelprobleme) steht noch ein Fragezeichen.
Neben Lohsse kehrt übrigens noch ein waschechter Steinbacher an den Mühlengrund zurück: Linksverteidiger
Andre Vogt wohnt nur einen Steinwurf vom Sportplatz entfernt und spielte bis
zur C-Jugend in Steinbach, bevor es ihn zu Mainz 05 zog. Seine Mitspieler
damals: Die heutigen Steinbacher Daniel Hanslik und Michael Wiegand. Letzterer wiederum wechselte
im Sommer 2015 von Lehnerz nach Steinbach, da er im Hessenligateam nicht zum
Zug kam. Der 21-Jährige überzeugt auf der „Sechs“ mit konstant starken
Leistungen und wäre – hätte er nicht schon zweimal mit einer Gelb-Rot-Sperre
pausieren müssen und wäre frühzeitig vom Platz geflogen – neben Keeper Marco
Motzkus und Steffen Trabert der einzige Steinbacher,
der jede Minute auf dem Platz gestanden hätte. Gegen Lehnerz ist Wiegand jedoch
fit, während Petr Kvaca nach seinem Handbruch
definitiv fehlen wird, dafür hat Tom Wiegand das Lauftraining wieder
aufgenommen. Bei Stoßstürmer Florian Münkel ist das
Risiko für einen Startelfeinsatz mit Blick auf die wichtigen Spiele gegen die
direkte Konkurrenz, die noch folgen, zu groß.
Dennoch
rechnet sich SVS-Trainer „Kalle“ Müller trotz seiner Tiefstapelei doch etwas
aus: „Wenn wir unsere Leistung abrufen können und alles reinwerfen, ist
vielleicht ein Punkt drin. So ein Derby hat schließlich immer seinen eigenen
Charakter.“ Obwohl sich der SVS noch im Lernprozess befindet, ist die
Entwicklung unbestreitbar: Mittlerweile spielt der Aufsteiger geduldiger, steht
kompakter und scheint endgültig in der Liga angekommen. Gelingt es, die
individuellen Fehler abzustellen, ist vielleicht sogar mehr drin im Derby.
„Über einen Sieg würde ich mich jedenfalls nicht beschweren“, lacht der
54-Jährige.
torgranate vom 28.10.2016
„Kein langweiliges 0:0“
Hessenliga: Kochanski verspricht sich gute Kulisse
In
Steinbach sind auch die Kinder Feuer und Flamme. Foto: Kevin Kremer
Als
Klassenleiter Jürgen Radeck im Juli den vorläufigen
Spielplan an die Hessenligisten versendete, war der SV Steinbach stocksauer.
Das Heimspiel gegen Borussia Fulda erst im April und der TSV Lehnerz kommt auch zu einer ungünstigen Jahreszeit. Am Samstag (15
Uhr) ist es nun soweit - und der SVS hat sich längst mit der Situation
arrangiert.
Das liegt
nicht zuletzt daran, dass Borussia Fulda am Samstag auswärts beim KSV Baunatal
antreten muss, kein osthessischer Verbandsligist parallel aktiv ist und die
Gruppenliga geschlossen erst am Sonntag spielt. „Das ist schon Glück für uns,
dass kein anderes Spiel in der Umgebung stattfindet“, sagt SVS-Funktionär Hugo
Kochanski, der auf eine stattliche Kulisse während des vereinseigenen
Oktoberfests hofft: „Es soll am Samstag trocken bleiben und wenn das Wetter
passt, sind 600 bis 800 Zuschauer realistisch.“ Überhaupt kann Kochanski mit
der bisherigen Resonanz (rund 350 Zuschauer im Schnitt) zufrieden sein, gerade
aus dem Hersfelder und Thüringer Raum haben viele Gefallen am SVS gefunden:
„Und die meisten sagen, sie kommen gerne wieder. Wir spielen mutigen,
leidenschaftlichen Fußball nach vorne, bei uns sieht man kein langweiliges
0:0.“
Dass trotz des mutigen Agierens erst elf Punkte auf der Habenseite verbucht
werden konnten, stellt allerdings auch Kochanski nicht zufrieden - kann das
aber erklären: „Solche Personalprobleme hatten wir in den vergangenen zwei
Jahren nicht. Wenn ein Flo Münkel
erst dreimal 90 Minuten gespielt hat, Alex Terentew
vielleicht gar nicht mehr spielen wird oder ein Petr Kvaca
bis Jahresende ausfällt, dann trifft uns das schon sehr.“ Gerade am
Heimspielwochenende gegen Vellmar (2:4) und Kelsterbach (0:4) hätte sich
Kochanski mehr versprochen und ärgert sich noch heute, dass die
Personalsituation gerade in diesen beiden Spielen katastrophal war.
Nachjustieren will Steinbach deswegen
im Winter aber nicht: „Ich will niemals nie sagen, kann das aber fast
ausschließen. Da müsste schon jemand vereinslos oder total unzufrieden sein und
unbedingt nach Steinbach
wollen“, führt Kochanski aus und betont: „Wir wollen ja auch die Jungs aus Steinbach und Umgebung
spielen sehen.“ Zwei davon bringt Lehnerz am Samstag mit:
André Herr und Andre Vogt wurden in Steinbach ausgebildet,
bevor sie jeweils über Mainz 05 bei Lehnerz landeten.
„Natürlich wäre es schön, wenn solche Jungs irgendwann wieder in Steinbach spielen. Aber,
so realistisch müssen wir sein, wir können keinen Stammspieler von Lehnerz holen, da spielen
nicht nur sportliche sondern auch finanzielle Aspekte eine Rolle.“
Autor:
Johannes Götze
osthessensport vom
29.10.2016
Hessenliga – Von der Burg ärgert Steinbach – Gerechtes 2:2
im Derby
Burghaun – Von Florian Seelig – Wer weiß, was für den
SV Steinbach im Derby der Fußball-Hessenliga gegen den TSV Lehnerz drin gewesen
wäre, wenn Daniel Hanslik im ersten Durchgang nicht
zweimal den Pfosten getroffen hätte? So aber trennten sich nach dem Doppelpack
von TSV-Torjäger Steven von der Burg die Teams am Ende vor 1000 Zuschauern 2:2
(1:1) unentschieden – damit konnten aber beide Seiten leben.
Foto:
Christine Görlich
„Wir haben
Wort gehalten, wieder Leidenschaft und Tempofußball gezeigt. Wenn man nach
Steinbach fährt, sieht man kein 0:0“, schmunzelte Steinbachs Trainer „Kalle“
Müller, der trotz der ausbaufähigen Chancenauswertung mit dem Ergebnis leben
konnte: „Ich bin mit dem 2:2 hochzufrieden, auch wenn wir ein leichtes
Chancenplus hatten. Hochachtung vor der Mannschaft, das Spiel hat den Aufwärtstrend
der letzten Wochen bestätigt.“
Dabei hätte
Müllers Elf schon früher in Führung gehen können als nach einer halben Stunde:
Daniel Hanslik, der unter der Woche bereits mit der
Polizei-Bundesauswahl in Bremen 90 Minuten spielen und nach etwas mehr als
einer Stunde mit einer Oberschenkelverhärtung vom Platz musste, war ein
ständiger Unruheherd im Lehnerzer Strafraum und hatte
die rund 1000 Zuschauer nach nicht mal 60 Sekunden mit seinem Pfostentreffer
aufgeweckt. Der SVS hatte das Spiel im Griff, war aggressiv in den Zweikämpfen,
stand sicher und hatte vorne Hanslik: Der Youngster
zwang Lehnerz-Keeper Benedikt Kaiser aus rund 18 Metern zu einer Glanzparade
(20.) und setzte kurz darauf noch einen Distanzschuss an den Außenpfosten
(24.). Lehnerz wiederum war wenn überhaupt nur über die rechte Seite und Niklas
Odenwald gefährlich: So hätte beispielsweise Steven von der Burg beinahe das
0:1 geköpft, scheiterte aber an SVS-Keeper Marco Motzkus (31.).
Im Gegenzug
plötzlich das 1:0 für die Gastgeber: Julian Pecks setzte gegen Sasa
Dimitrijevic im Strafraum beinahe an der Torauslinie unnötigerweise zur
Grätsche an, den folgenden Strafstoß verwandelte Petr Paliatka
souverän (32.) – verdiente Führung für Steinbach. „Da war er nicht clever
genug, da muss er einfach mitlaufen“, haderte TSV-Trainer Marco Lohsse mit der Entstehung des 0:1. Die Lehnerzer
Antwort ließ jedoch nicht lange auf sich warten: Der teilweise nicht immer
sicher wirkende Heiko Petrasch unterschätzte einen
Einwurf von Patrick Schaaf, Odenwald zog zur Grundlinie, die perfekte
Hereingabe verwertete TSV-Torjäger Steven von der Burg aus zehn Metern mit dem
gefühlt ersten Ballkontakt. „Das hat er eiskalt zum richtigen Zeitpunkt
gemacht“, frohlockte Lohsse, der bei seiner Rückkehr
an den Mühlengrund allerdings schon wieder nicht gewinnen konnte.
Der 37-Jährige
stellte zur Pause um und brachte Pierre Mistretta für Innenverteidiger
Sebastian Kress. Die Umstellung brachte jedoch anfangs nicht den gewünschten
Erfolg. Vielmehr ging Steinbach erneut in Führung: Hatte Julian Rohde schon
kurz vor der Pause aus acht Metern das 2:1 verpasst (44.), belohnte sich Hanslik nach einer guten Stunde für seine bärenstarke
Leistung: Markus Schaub, der in der Innenverteidigung erneut ein gutes Spiel
ablieferte, antizipierte stark, Steinbach spielte schnell über Paliatka auf Hanslik, der aus
rund 16 Metern das Leder über Kaiser hob (58.). Rohde hatte kurz darauf das 3:1
auf dem Fuß, schloss jedoch zu überhastet ab und verfehlte den Kasten knapp
(63.). Lohsse stellte nun auf Dreierkette um, brachte
mit Marcel Trägler noch einen Stürmer und wurde dafür
schon nach nicht mal 60 Sekunden belohnt: Flanke Alex Scholz, Kopfball Trägler an die Latte, von der Burg schaltete am schnellsten
und traf aus kurzer Distanz zum 2:2 (69.).
Danach
wechselte Lohsse ganz schnell wieder auf Viererkette,
beide Teams lieferten sich weiterhin ein intensives Spiel auf immer schwieriger
zu bespielendem Geläuf, so richtig zwingend wurden beide Teams aber nicht mehr.
Die beste Chance hatte noch von der Burg, dessen Schuss nach Vogt-Freistoß
jedoch abgeblockt wurde (90.+2).
„Großes
Kompliment an Steinbach, das uns das Leben so schwer wie möglich gemacht hat.
Letztlich war das ein gerechtes Unentschieden, das Spiel hatte keinen Sieger
verdient. Und man muss auch sagen: Wenn man in Steinbach, wo es immer schwer
ist, zweimal zurückkommt und einen Punkt holt, muss man damit zufrieden sein“,
meinte TSV-Coach Lohsse, der – wie Berthold Helmke
aus dem SVS-Führungsteam bei der Pressekonferenz anmerkte – am 12. März 2000 in
Niederaula sein erstes Spiel für Steinbach absolviert hatte – an der Seite von
„Kalle“ Müller. Der wiederum stößt ins gleiche Horn: „Kompliment an die
Mannschaft, letztlich war das ein gerechtes Ergebnis und ein hochattraktives
Spiel.“ Auch der SVS, der anschließend kräftig Oktoberfest feierte, ist
zufrieden: „Wir haben ein wunderbares 2:2 vor einer stattlichen Kulisse
gesehen, das war auch ein gerechtes Ergebnis“, meinte Helmke.
Steinbach:
Motzkus - Bott, Schaub, Trabert, Petrasch (77.
Ludwig) - Schwab, M. Wiegand - Rohde, Paliatka,
Dimitrijevic (88. T. Wiegand) - Hanslik (68. Münkel).
Lehnerz:
Kaiser - Pecks, Kress (46. Mistretta), Sonnenberger, Vogt - Schaaf, Scholz -
Odenwald (68. Trägler), Reith (73. Mistretta), Tusha - von der Burg.
Schiedsrichter:
Christoph Rübe (Vellmar)
Tore: 1:0 Petr
Paliatka (32., Foulelfmeter), 1:1 Steven von der Burg
(39.), 2:1 Daniel Hanslik (58.), 2:2 Steven von der
Burg (69.)
Zuschauer:
1000.
Fotos: Hendrik
Urbin
30.10.2016 - FUSSBALL
SV Steinbach - TSV Lehnerz 2:2 (1:1)
Ein Derby mit Charakter - SVS und Lehnerz
schenken sich nichts
Im Hessenligaderby zwischen dem SV
Steinbach und TSV Lehnerz trennten sich die beiden Mannschaften am
Samstagnachmittag 2:2-Unentschieden. Steinbach brachte die
favorisierten Lehnerzer zweimal in den
Rückstand. Daniel Hanslik hätte in der ersten Hälfte
die Hausherren bereits deutlich in Führung schießen können, am Ende fehlte aber
das berühmte Quäntchen Glück. Für beide Teams ist das Unentschieden mehr als
gerecht.
Steinbach kämpfte von Beginn an und zeigte den Lehnerzern,
dass sie auf keinen Fall zu unterschätzen sind. Bereits in der ersten Minute
hätte Steinbach in Führung gehen können. Petr Palitkas
Flanke landete auf dem Kopf von Daniel Hanslik, der
ihn mit voller Wucht gegen den Pfosten köpfte. "Das Unentschieden ist
hochverdient vor allem auf Grund der ersten Halbzeit und der zwei
Pfostentreffer", so Jürgen Wiegand aus dem Führungsteam des SV Steinbach.
Es war wieder der Hanslik, der mit viel Raum vor dem
Tor Kaisers steht und den Ball wieder gegen den Pfosten trat. Es sollte dem
20-Jährigen heute wohl nicht gegönnt sein, doch Hansliks
Stunde sollte noch kommen.
Steinbachs Daniel
Hanslik (rechts) spielte ...
Aufeinmal Tumult im Lehnerzer
Strafraum. Julian Pecks im Zweikampf mit Sasa Dimittrijevic,
der am Boden liegen blieb. "Ob das ein Elfmeter war, weiß ich nicht. Keine
Ahnung was der Schiedsrichter da gesehen hat", sagte Lehnerz-Coach Marco Lohsse nach dem Spiel. Glück für die Gastgeber. Petr Palitaka verwandelte den Foulelfmeter souverän und brachte
die Hausherren mit 1:0 in Führung (32.). Kurz vor dem Elfmeter prüfte Lehnerz'
Steven von der Burg Steinbachs Torwart, der den Ball glanzvoll entschärfte
(31.). "Wir hatten in der ersten Halbzeit den Kopfball von der Burg, den
der Torwart gut hält und die Steinbacher den
Pfostentreffer", resümierte Lohsse. Der SV
Steinbach sollte Führung nicht in die Halbzeitpause retten können. Niklas
Odenwald bekam nach Schaafs Einwurf den Ball, sah in der Mitte von der Burg
stehen, der schließlich zum 1:1 ausgleichen konnte. Kurz vor Ende de ersten Hälfte versuchte es Steinbachs Julian Rohde noch
einmal, scheiterte aber an Lehnerz Keeper Benedikt Kaiser (44.)
Kaiser war es,
der beim Führungstreffer der Steinbacher etwas
unglücklich da stand. Erst prüfte ihn Michael Wiegand (52.), Kaiser ließ den
Ball fallen. Dann endlich der hochverdiente Treffer für Daniel Hanslik. Aus einer Kontersituation heraus, lief Hanslik alleine auf Kaiser zu, der rutschte aus und Hanslik machte den Sack zu (58.). "Mit dem einen Punkt
können wir gegen eine Offensive wie die von Lehnerz sehr zufrieden sein",
sagt Wiegand. Und Lehnerz schaffte es in der zweiten Hälfte noch ein paar
Minuten diese Stärke auszuspielen. Der frisch eingewechselte Marcel Trägler köpfte an die Latte und von der Burg war zur
richtigen Zeit am richtigen Ort. Im Nachschuss erzielte er den Ausgleich für
den TSV Lehnerz (70.)
"Wir
haben gewusst, dass es in Steinbach schwer ist und das haben sie uns heute
gezeigt", sagte Lohsse über die Leistung
der Mannschaft von Karl-Josef Müller. "Das Spiel war kämpferisch, gut und
schnell. Ärgerlich für mich war der Ausgleich zum 2:2 wo wir zu weit vom Gegner
weg standen. Im Großen und Ganzen können wir mit dem Ergebnis sehr gut
leben", so Wiegand. Am Ende hatte keine der beiden Mannschaften mehr das
Zeug das Spiel für sich zu entscheiden, dass wusste auch Lehnerz-Trainer Marco Lohsse: "Wir hätten vielleicht noch den
Führungstreffer erzielen können, aber das wäre zu viel des Guten gewesen."
(Franziska Vogt)
DIE STATISTIK ZUM SPIEL:
SV Steinbach: Marco Motzkus - Heiko Petrasch
(77. Marcel Ludwig), Sasa Dimitrijevic (88. Tom Wiegand), Sebastian Bott,
Steffen Trabert, Cino Schwab, Daniel Hanslik (66. Florian Münkel),
Julian Rohde, Markus Schaub, Michael Wiegand, Petr Paliatka.
TSV Lehnerz: Benedikt Kaiser - Julian Pecks, Sebastian Kress (46. Pierre
Mistretta), Sebastian Sonnenberger, Alexander Reith (73. Kemal Sarvan), Alexander Scholz, Andre Vogt, Niklas Odenwald (68.
Marcel Trägler), Patrick Schaaf, Renato Tusha, Steven von der Burg.
Schiedsrichter: Christoph Rüb (Kassel).
Zuschauer: 1.000.
Tore: 1:0 Petr Paliatka (32., Foulelfmeter),
1:1 Steven von der Burg (40.), 2:1 Daniel Hanslik
(58.), 2:2 Steven von der Burg (70.). +++
torgranate vom
29.10.2016
Von
der Burg crasht Steinbachs Derbysieg-Party
Hessenliga:
Starker SVS und Lehnerz teilen die Punkte
Hier legt Julian Pecks (blau) Sasa Dimitrijevic in
der Elfmeterentstehung zum 1:0. Foto: Charlie Rolff
Ein
intensives, abwechslungs- und chancenreiches Hessenliga-Derby zwischen dem SV
Steinbach und dem TSV Lehnerz endete letztlich 2:2 (1:1)-Unentschieden. Beide
Parteien konnten anschließend auch gut mit dem Ergebnis leben.
Schon nach 23
Sekunden war den rund 1000 Zuschauern klar, dass sie hier einiges geboten
bekommen. Daniel Hanslik köpfte eine Flanke von Petr Paliatka an den Pfosten. Es sollte nicht das einzige Mal
sein, dass Hanslik den Lehnerzer Verteidigern einige Probleme machte. Nach 21 Minuten
konnte Benedikt Kaiser seinen Schuss noch gerade so entschärfen, drei Minuten
später traf Steinbachs
Nummer 19 erneut den Pfosten. So ging auch die Führung nach 32
Zeigerumdrehungen völlig in Ordnung. Julian Pecks grätschte im Strafraum, Sasa
Dimitrijevic nahm das Tackling gerne an und Paliatka
verwandelte den folgenden Strafstoß sicher.
Freilich hatte auch der TSV
Lehnerz, der mehr vom Spiel hatte, seine Möglichkeiten. Unmittelbar vor dem
Tor hielt SVS-Keeper Marco Motzkus Steven von der Burgs Flugkopfball nach
Flanke von Niklas Odenwald hervorragend. Ganz ähnlich fiel dann auch der
Ausgleichstreffer. Heiko Petrasch hatte links hinten
einmal mehr Probleme und unterschätzte einen weiten Einwurf von Patrick Schaaf,
Odenwald fand von der Burg in der Mitte. Im Gegensatz zu Hanslik
half der Innenpfosten dem Ex-Offenbacher bei seinem Tor (40.).
TSV-Trainer Marco Lohsse war nur bedingt zufrieden
mit dem Auftritt seiner Truppe und wechselte daher zur Halbzeit offensiv aus.
Mittelfeldspieler Pierre Mistretta kam für Innenverteidiger Sebastian Kress.
Bringen sollte es nichts, Steinbach
war in der Anfangsphase der zweiten Hälfte klar besser. Und Hanslik
konnte seine überragende Leistung krönen. Lehnerz war im Vorwärtsgang,
Mistretta spielte allerdings unsauber. Der SVS konterte, Paliatka
schickte Hanslik und dieser traf mit einem Heber ins
Glück (58.). Kurz darauf hätte Julian Rohde gar nachlegen können, zog jedoch
knapp am Tor vorbei.
So musste Lohsse erneut umstellen, Odenwald wurde von
Marcel Trägler ersetzt. Und dieser stand keine 60
Sekunden nach seiner Einwechslung im Blickpunkt. Alexander Scholz flankte auf
den Neuzugang von Borussia Fulda, dieser köpfte an die Latte. Doch von der Burg
war erneut zur Stelle und brachte den Nachschuss im Tor unter (70.). Da
anschließend beide Trainer nicht mehr allzu viel mit ihren Wechseln riskierten
- Karl-Josef Müller hatte schon vor dem Ausgleichstreffer Aktivposten Hanslik angeschlagen auswechseln müssen, während Lohsse schnell wieder zurück von Dreier- auf Viererkette
umstellte - drängten beide Teams nicht mehr zwingend genug auf den Siegtreffer.
Die dickste Chance hatte von der Burg in der Nachspielzeit, sein Schuss nach
einer Standardsituation wurde noch geblockt.
So blieb es beim 2:2, beide Trainer konnten damit leben. "Ich muss ein Kompliment
an meine Mannschaft aussprechen. Wer zweimal in Steinbach hinten liegt, kann
mit einem Punkt zufrieden sein", so Lohsse.
"Kalle" Müller war ebenfalls mit dem Ergebnis "hochzufrieden.
Wir hatten sogar ein kleines Chancenplus zu verzeichnen. Die Leistung hat den
Aufwärtstrend der vergangenen Wochen gezeigt."
Die Statistik:
Steinbach: Motzkus; Bott,
Schaub, Trabert, Petrasch (77. Ludwig) - M. Wiegand -
Rohde, Schwab, Paliatka, Dimitrijevic (88. T.
Wiegand) - Hanslik (66. Münkel).
Lehnerz: Kaiser; Pecks,
Kress (46. Mistretta), Sonnenberger, Vogt - Schaaf, Scholz - Odenwald (69. Trägler), Reith (74. Sarvan), Tusha - von der Burg.
Schiedsrichter: Christoph Rübe (Kassel). Zuschauer: 1000. Tore: 1:0 Petr Paliatka (32., Foulelfmeter), 1:1 Steven von der Burg
(40.), 2:1 Daniel Hanslik (58.), 2:2 Steven von der
Burg (70.).
Autor: Steffen Kollmann
torgranate vom
30.10.2016
Hanslik
erweckt Begehrlichkeiten
Hessenliga:
Steinbachs Stürmer war "Alleinunterhalter"
Daniel
Hanslik (links) bejubelt mit Kapitän Steffen Trabert
Petr Paliatkas 1:0. Foto: Charlie Rolff
Größer hätte
der Aufruhr des Volkes im Mühlengrund kaum sein können: Florian Münkel stand in der 66. Minute zur Einwechslung parat –
Steinbachs Coach „Kalle“ Müller nahm beim 2:2 gegen Lehnerz dafür in Daniel Hanslik ausgerechnet seinen besten Mann runter.
Schnell war
eine einhellige Meinung zu vernehmen: „Münkel okay,
aber dafür Hanslik opfern, das geht zu weit.“ Das
Publikum haderte mit Coach Müller und seinem Wechsel – außer Marco Lohsse. Denn für den Trainer der Lehnerzer
stand fest: „Hanslik war der Alleinunterhalter, der
unsere ganze Viererkette beschäftigt hat.“ Dass Lohsse
selbst den 20-Jährigen vor der Saison gerne aus Asbach geholt hätte und mit ihm
in Gesprächen stand – seinerzeit allerdings noch für das Verbandsligateam –,
daraus macht er genauso wenig ein Geheimnis wie aus der Tatsache, dass er Hanslik in Zukunft gerne an der Richard-Müller-Straße sehen
würde.
Müller würde natürlich auch in der kommenden Saison seinen bis dato besten
Torschützen in Steinbach
spielen sehen – und findet dafür auch schlagkräftige Gründe: „Es gibt zwei
Vereine in der Region, wo Daniel sonst spielen könnte, da wäre er allerdings
immer gezwungen, zu liefern. Hier kann er sich entwickeln, immer spielen und es
reißt ihm auch keiner den Kopf ab, wenn er mal zwei Chancen nicht reinmacht.“
Tatsächlich musste Hanslik am Donnerstag noch 90
Minuten für die hessische Polizeiauswahl in Bremen spielen und dementsprechend
ein riesiges Pensum gehen, was wahrscheinlich auch seine Auswechslung
begründete: Kurz vor von der Burgs Ausgleichstreffer zum 1:1 lief Hanslik alleine aufs Tor zu und spürte in der
Ausholbewegung einen Stich im Oberschenkel, der ihn Mitte der zweiten Halbzeit
matt setzte. „Ich war der Meinung, dass es besser ist, wenn Flo
kommt, der wenigstens noch laufen kann“, erklärte der Torschütze zum 2:1 seine
selbst gewählte Auswechslung und stellte fest: „Die Mittelstürmerposition
gefällt mir, auch wenn ich heute in zwei, drei Szenen das Glück nicht erzwingen
konnte.“
Hanslik durfte je zweimal mit dem Pfosten und
Benedikt Kaiser hadern, weshalb er nicht bereits in der ersten Halbzeit sein
persönliches Torkonto aufgestockt hatte. Dass er dies
nach der Pause – trotz Oberschenkelblessur – nachholte, lag an seinem Auge.
Dass aber – nicht wie Müller glaubt – nur Lehnerz und Borussia Fulda Interesse
an Daniel
Hanslik haben dürften, sollte auch klar sein.
Längst macht das Gerücht die Runde, dass Regionalligist Hessen Kassel an ihm
dran sei. Kein Wunder, wohnt und arbeitet er doch in Kassel.
Autor: Johannes Götze
osthessensport vom 1.11.2016
Hessenliga
– Steinbachs Formkurve zeigt weiter nach oben
Burghaun (fs) – Rappelvoll bis
spät in die Nacht war das Sportlerheim des SV Steinbach nicht nur wegen des
Oktoberfests, sondern vor allem auch wegen der souveränen Leistung beim 2:2 im
Derby gegen den TSV Lehnerz. Der Fußball-Hessenligist sammelte damit sieben von
zwölf möglichen Punkten in den vergangenen vier Spielen und nahm vor allem die
Erkenntnis mit: Der 6:2-Sieg gegen Stadtallendorf war keine Eintagsfliege.
Foto: Christine Görlich
Schon vor dem
Spiel war klar, dass der SV Steinbach gerade zuhause jedem Gegner wehtun kann,
das bekam neben Stadtallendorf beispielsweise auch schon Spitzenreiter Hessen
Dreieich bei der 3:5-Pleite zu spüren. Aber mit welcher Selbstverständlichkeit
der Aufsteiger das Zentrum gut verdichtete und sich immer wieder Chancen gut
herausspielte, war aller Ehren wert. Wäre Daniel Hanslik
vor dem Elfmeter zum 1:0 nicht schon zweimal am Pfosten und zweimal am gut
reagierenden TSV-Keeper Benedikt Kaiser gescheitert, hätte der SVS durchaus
schon mit 3:0 oder höher führen können. „Von den Chancen her auf jeden Fall ein
Sieg drin, wir hätten das Spiel fast schon entscheiden können“, weiß
SVS-Trainer „Kalle“ Müller, der das 2:2 am Ende jedoch auch gerne unterschrieb
– zu groß war die Lehnerzer Qualität gerade im
Offensivspiel und zu verhängnisvoll die – so wie beim 1:1, als sich Heiko Petrasch bei einem Einwurf verschätzte – individuellen
Fehler.
Wichtiger ist
dem 54-Jährigen ohnehin die Erkenntnis, dass gegen jeden Gegner Punkte möglich
sind: „Wir müssen das als Bestätigung dafür nehmen, dass wir jedem Gegner
wehtun können, wenn wir an die Leistungsgrenze gehen. Das Selbstvertrauen
müssen wir mitnehmen“, fordert Müller mit Blick auf das Spiel beim Schlusslicht
Urberach am Sonntag. Dann soll nach Möglichkeit auch wieder Daniel Hanslik mitwirken können, der gegen Lehnerz – einmal mehr –
ein bärenstarkes Spiel ablieferte und als Mittelstürmer beinahe den
Alleinunterhalter gab. Dass er dann kurz nach seinem 2:1 für Florian Münkel weichen musste, war so nicht geplant: „Er spielt
seit Wochen unter der Woche beim Polizeipokal und war am Donnerstag in Bremen
über 90 Minuten im Einsatz. Es hat dann im Oberschenkel gezogen, bis er
signalisiert hat, dass es nicht mehr weitergeht. Eigentlich wollte ich Flo Münkel zusätzlich bringen“,
begründet Müller seine Entscheidung, den besten Steinbacher
Torschützen auszuwechseln.
Der steht
mittlerweile bei 14 Torbeteiligungen und hat mit seinen seit Wochen starken
Auftritten auch das Interesse hochklassiger Vereine geweckt, so soll
beispielsweise Regionalligist Hessen Kassel am Bad Hersfelder interessiert
sein. Der 20-Jährige wohnt und arbeitet in Kassel, nimmt aber dennoch die
Strapazen für die Fahrten nach Steinbach auf sich: „Wir würden Daniel keine
Steine in den Weg legen, aber ab der Rückrunde kommen Schichtdienste auf ihn
zu, das ist dann vielleicht auch schwer zu vereinbaren mit professionellem Fußball“,
gibt Müller zu bedenken, der große Stücke auf den Youngster hält: „Er opfert
alles für den Fußball und kommt zu jeder Einheit aus Kassel gefahren. Das fehlt
dem ein oder anderen Jugendlichen vielleicht
heutzutage. Dazu ist er vollkommen klar im Kopf, ein richtiger Teamplayer und
hat keinerlei Probleme damit, auf ungewohnten Positionen zu spielen. Er denkt
darüber gar nicht nach, sondern stellt sich sofort darauf ein.“ Gleiches gilt
übrigens auch für Markus Schaub, der vor der Saison aus der Kreisoberliga nach
Steinbach gekommen war, mittlerweile aber aus der Innenverteidigung nicht mehr
wegzudenken ist: „Anfangs hatte er etwas Probleme, hat aber enorm zugelegt und
an sich gearbeitet. Er hat ein gutes Auge und ein gutes Stellungsspiel, seine
Fitness und Handlungsschnelligkeit am Ball sind viel besser geworden. Das freut
einen auch als Trainer, wenn Spieler solche Fortschritte machen. Das zeigt,
dass man nicht alles falsch macht“, lobt der 54-Jährige den Ex-Hohenrodaer nicht ohne Stolz.